Der dänische Offshore-Wind-Riese Orsted schockiert mit einem drastischen Stellenabbau: 2.000 Jobs sollen bis Ende 2027 wegfallen – ein Viertel der gesamten Belegschaft. Paradox: Die Ankündigung kommt nach starken Quartalszahlen.

25 Prozent der Belegschaft muss gehen

CEO Rasmus Errboe verkündete am 9. Oktober den radikalen Umbau: Von 8.000 Mitarbeitern werden 2.000 Stellen gestrichen. Bereits bis Ende 2025 trifft es die ersten 500 Beschäftigten, davon allein 235 in der dänischen Heimat.

"Wir müssen uns von vielen qualifizierten und geschätzten Kollegen verabschieden", erklärte Errboe. Der Konzern begründet den Kahlschlag mit der strategischen Neuausrichtung und dem Abschluss großer Bauprojekte.

Der Abbau erfolgt durch:
- Natürliche Fluktuation
- Entlassungen
- Verkäufe von Unternehmensteilen
- Outsourcing

Starke Zahlen trotz Krisenstimmung

Ausgerechnet nach soliden Q3-Ergebnissen kommt der Paukenschlag. Orsted meldete für das dritte Quartal ein EBITDA von 4,4 Milliarden Dänische Kronen. In den ersten neun Monaten 2024 stieg das EBITDA um 22 Prozent auf 23,6 Milliarden Kronen.

Die Kennzahlen im Detail:
- Nettogewinn: 5,2 Milliarden Kronen
- Neue Kapazität: 550 Megawatt
- Gesamtportfolio: 18,2 Gigawatt
- Erneuerbare Energien: 97 Prozent Anteil

Trotzdem sackte die Aktie um 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Im August erreichte sie mit 99,54 Kronen historische Tiefstände.

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Trump-Schock als Wendepunkt

Was steckt hinter dem dramatischen Kurssturz? Die Trump-Administration stoppte zeitweise Orsteds Revolution Wind-Projekt vor Rhode Island. Der Baustopp versetzte den Konzern in eine schwere Krise und zwang ihn zu einer Kapitalerhöhung von über 9 Milliarden Dollar.

Obwohl ein US-Gericht später grünes Licht gab, war der Schaden angerichtet. Orsted zieht sich faktisch aus dem politisch unsicheren US-Markt zurück und konzentriert sich auf Europa und Teile Asiens.

"Wir müssen unsere Marktführerschaft im Offshore-Wind verteidigen und Europa bei der grünen Transformation unterstützen", betonte Errboe die neue Strategie.

Zwei Milliarden Kronen Einsparungen geplant

Ab 2028 soll die Rosskur jährlich zwei Milliarden Dänische Kronen sparen. Dennoch will Orsted sein aktuelles Bauprogramm von 8,1 Gigawatt auf drei Kontinenten abschließen – das größte in der Firmengeschichte.

Der Konzern bleibt trotz aller Turbulenzen Branchenprimus mit 10,2 Gigawatt installierter Offshore-Kapazität. Das Gesamtportfolio umfasst über 18 Gigawatt aus Wind, Solar und Bioenergie.

Die Branche kämpft mit steigenden Zinsen, Inflation und Lieferkettenproblemen. Orsted musste bereits das britische Hornsea 4-Projekt wegen explodierender Kosten aufgeben. Der Neustart soll den Konzern fit für die europäische Energiewende machen – auch wenn der Preis hoch ist.

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