Düstere Quartalszahlen schockieren Anleger

Die OMV steckt in einer tiefen Krise: Die jüngsten Quartalszahlen offenbaren einen dramatischen Gewinneinbruch und massive Umsatzrückgänge. Doch während das operative Geschäft schwächelt, setzt der Energiekonzern weiter auf sein Prestigeprojekt Neptun Deep. Kann das milliardenschwere Gasvorhaben den Abwärtstrend stoppen?

Operativer Einbruch mit Folgen

Die Bilanz für das erste Quartal 2025 liest sich wie ein Albtraum für OMV-Anleger:

  • Umsatzrückgang um 24% auf 6,22 Milliarden Euro
  • Gewinn je Aktie eingebrochen von 1,43 Euro auf nur noch 0,44 Euro
  • Operatives Ergebnis unter Erwartungen bei 1,16 Milliarden Euro

"Die Zahlen sind ein herber Rückschlag", kommentiert ein Marktbeobachter. Besonders schmerzhaft: Die bereinigte operative Marge liegt deutlich unter den Vorjahreswerten – ein klares Zeichen für schwindende Profitabilität.

Neuseeland-Deal platzt – 396 Millionen Dollar Abschreibung

Doch damit nicht genug: Eine geplatzte Transaktion in Neuseeland verschärft die Misere. Nach dem Scheitern des Verkaufs seiner Produktionsanlagen musste OMV eine Wertberichtigung von rund 396 Millionen US-Dollar vornehmen.

  • Die Abschreibung belastet das bereits angeschlagene Quartalsergebnis zusätzlich
  • Wirft Fragen zur Portfolio-Optimierung des Konzerns auf
  • Zeigt Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Desinvestitionsplänen

Lichtblick Neptun Deep?

Trotz der akuten Herausforderungen hält OMV unbeirrt an seinem Flaggschiff-Projekt fest: Neptun Deep im Schwarzen Meer.

  • Erste Produktionsbohrung bereits im März 2025 gestartet
  • Geplante Investitionen von 1,6 Milliarden Euro allein 2025
  • Förderstart weiterhin für 2027 avisiert

"Das Projekt bleibt strategisch essenziell – sowohl für OMV als auch für Europas Gasversorgung", betont ein Branchenkenner. Doch die Frage bleibt: Reicht diese langfristige Perspektive, um die aktuellen Turbulenzen zu überstehen?

Kurs unter Druck – was jetzt?

An der Börse zeigt sich die Verunsicherung: Die OMV-Aktie notiert bei 45,58 Euro und damit rund 5% unter dem 52-Wochen-Hoch. Zwar konnte sie seit Jahresanfang noch 18% zulegen, doch die jüngsten Entwicklungen drohen diese Gewinne zu gefährden.

Die Weichen für die kommenden Monate sind gestellt: Während das operative Geschäft dringend eine Trendwende benötigt, setzt der Konzern weiter auf sein Prestigeprojekt. Ob diese Doppelstrategie aufgeht, wird sich zeigen müssen.

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