Wesentliche Zahlen

  • Konsolidiertes Nettoergebnis: 14,3 Millionen Euro (2018: 1,3 Millionen Euro)
  • Bilanzsumme: 1.310,4 Millionen Euro (2018: 1.292,9 Millionen Euro)
  • Projektfinanzierungsportfolio: 1.064,6 Millionen Euro (2018: 1.046,6 Millionen Euro)
  • 75 aktuelle und angehende Partnerorganisationen, die von Beratungs- und Schulungsangeboten in Höhe von 0,7 Millionen Euro profitieren (2018: 0,9 Millionen Euro)
  • Insgesamt verfügbare Investitionsmittel: 1.271,2 Millionen Euro (2018: 1.228,2 Millionen Euro)
  • 000 Anleger (2018: 57.000)
  • Dividendenvorschlag: 1 Prozent (wie 2018)

Finanzergebnis verbessert

Mit einem Jahresüberschuss von 14,3 Millionen Euro (2018: 1,3 Millionen Euro) hat die Genossenschaft ein starkes Finanzergebnis erzielt. Geringere Betriebskosten, höhere Margen bei Neukrediten sowie die
Veräußerung von drei Kapitalbeteiligungen trugen zu diesem erfreulichen Ergebnis bei. Die Bilanzsumme stieg von 1.292,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 1.310,4 Millionen Euro. Mit Billigung des Aufsichtsrats wird der Vorstand von Oikocredit den Genossenschaftsmitgliedern die Ausschüttung einer Dividende von einem Prozent für 2019 vorschlagen. Über die Höhe der Dividende wird die Generalversammlung im Juni 2020 abstimmen.

Stetiges Wachstum in der Projektfinanzierung

Oikocredit verfolgt das Ziel, die Lebensumstände wirtschaftlich benachteiligter Menschen zu verbessern. Hierzu finanziert die Genossenschaft Partnerorganisationen im inklusiven Finanzwesen (darunter auch Mikrofinanz), in der Landwirtschaft und im Bereich erneuerbare Energien. 2019 hat die Organisation ihr Projektfinanzierungsportfolio auf 1.064,6 Millionen Euro gesteigert (2018: 1.046,6 Millionen Euro). Die Zahl der Partnerorganisationen lag bei 674 in 65 Ländern.

Im inklusiven Finanzwesen konnte die Finanzierung von Partnern auf 826,3 Millionen Euro (von 796,2 Millionen Euro im Vorjahr) gesteigert werden. Im Landwirtschaftsportfolio verzeichnete Oikocredit einen Zuwachs auf 172,3 Millionen Euro (2018: 168,8 Millionen Euro). Das Finanzierungsvolumen im Segment erneuerbare Energien stieg auf 52,1 Millionen Euro (2018: 48,4 Millionen Euro), wobei ein größeres Gewicht auf kleinere Projekte mit direktem sozialem Nutzen für die Gemeinschaften vor Ort gelegt wurde. Im Zuge der strategischen Neuorientierung ging die Finanzierung anderer Sektoren von 32,2 Millionen Euro auf 17,2 Millionen Euro zurück. Die aktualisierte Oikocredit-Strategie konzentriert sich im Schwerpunkt auf die Sektoren inklusives Finanzwesen, Landwirtschaft und erneuerbare Energien.

Das Gesamtportfolio setzt sich aus Darlehen und Kapitalbeteiligungen zusammen, wobei Darlehen 86,0 Prozent der Projektfinanzierungen ausmachten (2018: 84,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Kapitalbeteiligungen leicht zurück: 14,0 Prozent gegenüber 15,5 Prozent.

Das Portfolio zeichnete sich weiterhin durch eine generell gute Qualität aus, jedoch lag im Landwirtschaftsportfolio der Anteil ausfallgefährdeter Kredite (PAR 90) weiterhin auf hohem Niveau. PAR 90 bezeichnet den Anteil des Kreditportfolios, für den die Rückzahlungen mehr als 90 Tage überfällig sind. Zur Steuerung dieses Risikos hat Oikocredit das Wachstum in mehreren landwirtschaftlichen Subsektoren zwar gedrosselt, doch unterstützt die Genossenschaft auch weiterhin Agrarpartner – aufgrund des beträchtlichen Nutzens für kleinbäuerliche Betriebe sowie für Haushalte mit geringem Einkommen in ländlichen Gebieten.

Partner schätzen sozialen Fokus

Soziales Wirkungsmanagement steht im Mittelpunkt des Finanzierungsmodells von Oikocredit. Dieses schließt eine sorgfältige Auswahl der Partner sowie die Überprüfung ihrer sozialen Wirksamkeit, Umweltverträglichkeit und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein. Die nunmehr fünfte Umfrage zur Partnerzufriedenheit ergab, dass die Partnerorganisationen der Genossenschaft insbesondere den sozialen Fokus, die Kundenbetreuung, die Expertise der Mitarbeitenden und das auf lange Sicht angelegte Engagement der Genossenschaft schätzen.

Neben Finanzierungen bietet Oikocredit Partnerorganisationen auch Beratungen und Schulungen an. Ziel ist es, die Resilienz der Partner zu erhöhen und eine positive soziale Wirkung zu schaffen. 2019 beliefen sich die Ausgaben für Beratung und Schulungen auf 0,7 Millionen Euro (2018: 0,9 Millionen Euro). Unterstützt wurden 75 bestehende und künftige Partnerorganisationen in 24 Ländern.

Zahl der Anleger steigt

Die Zahl der Privatpersonen und Institutionen, die in Oikocredit investieren, nahm im Jahr 2019 um rund 2.000 auf eine Gesamtanlegerzahl von 59.000 zu. 2018 lag der Zuwachs bei 1.000 Neuanlegern. Die Genossenschaft konnte ihr Mitgliederkapital um 4,4 Prozent auf 1.129,8 Millionen Euro steigern (2018: 1.082,5 Millionen Euro). Oikocredit verzeichnete einen Nettokapitalzufluss von Mitgliedern und Bankpartnern in Höhe von 77,9 Millionen Euro (2018: 38,4 Millionen Euro). Die Genossenschaft verringerte derweil die Kapitalaufnahme über Banken.

Stark für die Zukunft

Oikocredit hat 2019 die Umsetzung ihrer neuen Strategie für den Fünfjahreszeitraum 2018 bis 2022 fortgesetzt und ihre Restrukturierung abgeschlossen. Managing Director Thos Gieskes erklärte dazu: „Dank der Neuausrichtung und eines agileren Betriebsmodells sind wir jetzt besser aufgestellt, um uns noch wirksamer und zielführender für unsere Partner, Mitglieder und Anleger zu engagieren. Wir freuen uns außerordentlich, dass wir 2.000 neue Anleger begrüßen konnten. Besonders erfreulich ist auch das Ergebnis unserer jüngsten Umfrage, die zeigte, dass unsere Partner unsere Leistungen sehr schätzen. Auch in diesem Jahr werden wir unsere Arbeitsprozesse stets optimieren. Wir werden uns weiterhin einsetzen und stark machen – für die Menschen und Organisationen, die uns ihr Geld anvertrauen, sowie für die wirtschaftlich benachteiligten Menschen, die wir dabei unterstützen, ihre Lebensumstände zu verbessern.“

Anfang April erscheint der Jahresbericht 2019 von Oikocredit International, in dem weitere Informationen enthalten sein werden.