Die von ehemaligen Lenzing-Mitarbeitern im oberösterreichischen Regau gegründete one-A baut ein Lyocell-Werk in der Türkei. Dazu sei ein Joint Venture mit der türkischen Textilgruppe Kara Holding gegründet worden, teilte die Anwaltskanzlei Kazim Yilmaz am Mittwoch mit. Der Auftrag erfolgte bereits im Sommer 2019, geht aus türkischen Medienberichten hervor.

Laut türkischem Fachmedium etextilemagazin ist auch ein Schweizer Partner an Bord. Die ausländischen Partner sollen 35 Prozent am Unternehmen halten. Das neue Werk soll im Industriegebiet der südostanatolischen Stadt Gaziantep entstehen. Das Investitionsvolumen beträgt in der ersten Stufe 200 Mio. Euro, langfristig 400 Mio. Euro, wird Firmenchef Bilal Kara von etextilemagazin zitiert.

Mit der Investition werde erstmals in der Türkei Lyocell produziert. Im ersten Schritt soll die Produktionskapazität bei 20.000 Tonnen liegen. Ein Ausbau auf zunächst 40.000 und dann 80.000 Tonnen sei geplant. Der Bedarf an Lyocellfasern in der Türkei wird nur auf 10.000 bis 12.000 Tonnen geschätzt, das Werk ist stark auf den Export ausgerichtet. Bis zu 200 Mio. Euro an Devisen im Jahr sollen dank Exporten in die Türkei fließen.

Die aus dem Rohstoff Holz gewonnenen Lyocell-Stapelfasern, die künftig in der Türkei produziert werden, sind weltweit sehr stark nachgefragt und werden derzeit nur in fünf Ländern hergestellt, darunter von Lenzing in Österreich. Lenzing hat Mitte 2019 angekündigt, bis zu 1 Mrd. Euro in die Lyocell-Produktion in Thailand zu investieren. In der ersten Ausbaustufe, die Ende 2021 die Produktion aufnehmen soll, soll dort um 400 Mio. Euro ein Werk mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen entstehen.

tsk/kre

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