Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre anfänglichen Kursverluste ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 63,11 US-Dollar. Das waren 1,49 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 1,50 Dollar auf 56,91 Dollar.

Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank verwies auf den jüngsten Bericht der US-Energiebehörde zur Produktivität amerikanischer Förderanlagen. Demnach habe es zuletzt eine stetige Verbesserung gegeben, so dass die US-Fördermenge trotz einer fallenden Zahl von aktiven Bohrlöchern immer weiter steige. Die rekordhohe Ölproduktion in den USA gilt als einer der wesentliche Gründe für die zuletzt vergleichsweise verhaltenen Presssprüngen am Ölmarkt nach der Eskalation der Iran-Krise zu Beginn des Jahres und jüngsten Lieferausfällen im Opec-Land Libyen.

Darüber hinaus wird der Ausbruch einer neuen Lungenkrankheit in China am Ölmarkt beachtet. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs ist es wahrscheinlich, dass die Nachfrage nach dem Rohstoff durch die Verbreitung des Coronavirus getroffen werden könnte. An den Finanzmärkten werden derzeit Erinnerungen an die Sars-Epidemie wach, die 2003 die Wirtschaft in Asien stark belastet und die Nachfrage nach Rohöl gesenkt hatte./jsl/he

AXC0289 2020-01-22/17:34

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