Die Ölpreise haben ihre Talfahrt am Freitag vorerst gestoppt. Kurz vor dem Wochenende konnten die Notierungen etwas zulegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 67,96 US-Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 13 Cent auf 58,04 Dollar.

Im frühen Handel waren die Ölpreise noch etwas stärker gestiegen, Marktbeobachter hatten von einer leichten Gegenbewegung gesprochen. Am Donnerstag waren die Ölpreise regelrecht eingebrochen. Der WTI-Preis war unter die Marke von 60 Dollar gerutscht und der Brent-Preis unter 70 Dollar abgesackt.

Auf Wochensicht waren der Brent-Preis und der US-Ölpreis um jeweils etwa fünf Dollar gefallen. Zuletzt hatten Ölpreise unter einer breit angelegten Flucht in sichere Anlagehäfen gelitten, nachdem sich die Sorge verstärkte, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und China die amerikanische Wirtschaft bremsen könnte.

"Der Preisrutsch am Donnerstag hatte nichts mit ölmarktspezifischen Faktoren zu tun", versicherten Rohstoffexperten der Commerzbank. Beim Handel mit Rohöl gebe es nach wie vor Anzeichen "einer anhaltenden Angebotsknappheit". Als Gründe nannten die Commerzbank-Experten die rückläufigen Exporte aus dem Opec-Land Iran wegen der US-Sanktionen und die Förderkürzung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Außerdem seien die Öllieferungen aus Russland wegen Qualitätsproblemen gestört.

Im weiteren Handelsverlauf dürfte die Entwicklung der Fördermenge in den USA wieder stärker in den Fokus der Anleger am Ölmarkt rücken. Auf dem Programm stehen neue Daten zur Anzahl der aktiven Förderanlagen. Am Markt wird mit einem weiteren Rückgang der Bohrlöcher gerechnet./jkr/he

AXC0236 2019-05-24/18:12

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