NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch zu Beginn eines Treffens des Ölverbunds Opec+ von jüngsten Kursverlusten erholen können. Bis zum Mittag bauten die Notierungen die frühen Gewinne aus und legten deutlich zu. Dennoch konnten die Ölpreise mit der Gegenbewegung nur einen kleinen Teil der Verluste aus den vergangenen drei Handelstagen wieder wettmachen.

Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Februar 72,57 US-Dollar. Das waren 3,34 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Januar stieg um 2,99 Dollar auf 68,17 Dollar.

Bis zum Dienstagabend hatte die Sorge vor neuen Einschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus die Ölpreise stark belastet. Die Notierungen waren auf den tiefsten Stand seit August gefallen.

"Mit rationalen Argumenten kann man diese Preisbewegung kaum noch erklären", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank den Handel. Offenbar werde am Markt davon ausgegangen, dass die Omikron-Variante zu ähnlich starken Auswirkungen auf die Ölnachfrage führen könnte wie der Ausbruch der Pandemie.

Die Erholung der Ölpreise zur Wochenmitte wurde am Markt auch mit Spekulationen erklärt, dass die im Verbund Opec+ organisierten Ölstaaten einen geplanten Anstieg der Fördermenge für einige Zeit aussetzen könnten. Vertreter der Opec+ beginnen am heutigen Mittwoch ein Treffen, das für zwei Tage angesetzt ist. Der Verbund der Förderstaaten täte gut daran, von der geplanten Erhöhung der Produktionsmenge im Januar um 400 000 Barrel pro Tag abzusehen, sagte Experte Fritsch./jkr/bgf/eas

AXC0216 2021-12-01/13:19

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