Förderungen nur für Betriebe, die Unterstützung benötigen, und geknüpft an Ausbildungsqualität

Wien (OTS) - „Mehr als 50.000 Jugendliche sind ohne Job. Im Herbst werden noch Tausende dazukommen, wenn nicht rasch Lehrstellen geschaffen werden“, warnt Susanne Hofer, Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), bei einer Aktion gestern am Wiener Stephansplatz einmal mehr vor einer drohende Ausbildungskatastrophe. Bis zu 10.000 Lehrstellen werden im Herbst fehlen. „Der Lehrlingsbonus der Bundesregierung ist ein erster Schritt. Das kann aber noch nicht alles gewesen sein“, so Hofer. Die ÖGJ fordert weiterhin einen Corona-Not-Ausbildungsfonds, dotiert mit 140 Millionen Euro. Gefördert werden sollen aber nur Betriebe, die aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten wegen der Corona-Krise Unterstützung benötigen. Die Ausschüttung der Förderung soll außerdem an die Ausbildungsqualität geknüpft werden.

„Die Zukunft junger Menschen, die ohne Perspektive dasteht und in die Arbeitslosigkeit abdriftet, darf nicht riskiert werden“, so Hofer. „In dieser wichtigen Lebensphase dürfen sie nicht das Gefühl haben, dass sie niemand braucht. Die Bundesregierung muss jetzt handeln, bevor es zu spät ist.“ Die Gewerkschaftsjugend fordert folgendes Maßnahmenpaket und steht jederzeit für einen Austausch mit Ministerium und Wirtschaftskammer bereit, um Sofortmaßnahmen zu diskutieren, so Hofer:


  • Aufstockung der Ausbildungsplätze im staatlichen und staatsnahen Bereich

  • Schaffung eines Corona-Not-Ausbildungsfonds, dotiert mit 140 Millionen Euro zur Unterstützung von Betrieben, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten wegen der Corona-Krise Lehrlinge ausbilden wollen

  • Erhöhung der Finanzmittel für die überbetriebliche Lehrausbildung und Aufstockung der überbetrieblichen Lehrstellen

  • Anreizee für große Ausbildungsbetriebe über Bedarf auszubilden

  • Reform des Bestbieterprinzips für staatliche Ausschreibungen mit stärkerem Augenmerk auf die Lehrausbildung


Kampagnenwebsite: https://jugendohnejob.com/

Fotos der Aktion auf: www.facebook.com/oegj.at/