Ein Kleinreden der Jugendarbeitslosenzahlen und einzelne Goodies für Unternehmen bringen uns nicht weiter.

Wien (OTS) - „Jugendarbeitslosigkeit ist wie ein Virus, wenn sie nicht frühzeitig bekämpft wird“, kommentiert Susanne Hofer, Vorsitzende der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), die aktuellen Arbeitslosenzahlen. Die aktuelle Arbeitslosenquote von jungen Menschen bis 25 Jahre liegt bei mehr als 10 Prozent und ist weiterhin im Steigen. Ein Kleinreden dieses Anstiegs bringe uns nicht weiter. „Wir alle wissen: Wer schon zu Beginn seines Erwerbslebens ohne Arbeitsplatz dasteht, hat ein höheres Risiko, auch später von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Das hat soziale und finanzielle Folgen für die gesamte Gesellschaft“, warnt Hofer. „Keinen Job zu haben, heißt für junge Menschen, keine Perspektive zu haben und vermittelt ihnen das Gefühl, nicht gebraucht zu werden. Ein sozialer Abstieg ist damit für viele vorprogrammiert“, warnt Hofer.

Um die Jugendarbeitslosigkeit zu senken, fordert die ÖGJ weiterhin einen Corona-Not-Ausbildungsfonds, dotiert mit 140 Millionen Euro. Gefördert werden sollen aber nur Betriebe, die aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten wegen der Corona-Krise Unterstützung benötigen. Die Ausschüttung der Förderung soll außerdem an die Ausbildungsqualität geknüpft werden. „Der eingeführte Lehrlingsbonus ist ein nettes Goodie für Unternehmen, es braucht aber konkrete Maßnahmen, um junge Menschen in Beschäftigung zu bringen. Denn auch MaturantInnen oder Studierende, die mit ihrer Ausbildung jetzt fertig sind, stehen vielfach ohne Job da.“