Frauen dürfen nicht die Verliererinnen der Krise sein

Wien. (OTS) - Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen in Österreich sind Frauen und sie sind es auch, die schwerer wieder in den Job zurückfinden. „Da ist es nur gerecht, dass mindestens 50 Prozent des AMS-Förderbudgets für die Integration der Frauen in den Arbeitsmarkt verwendet werden“, begrüßt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende, die heutige Ankündigung von Frauenministerin Raab, dass jeder zweite Euro aus dem AMS an Frauen gehen soll. Konkrete Maßnahmen, um neue Jobs zu schaffen und Frauen wieder in Beschäftigung zu bringen, vermisst die ÖGB-Frauenvorsitzende aber weiterhin. „Von Ankündigungen hat niemand etwas“, so Schumann.

Zusätzlich brauche es Konzepte und Lösungen für den Herbst, um zu vermeiden, dass Frauen erneut mit der Mehrfachbelastung von Kinderbetreuung, Bildungsarbeit und Job alleingelassen werden. „Kinderbetreuung muss langfristig gedacht und vor allem dringend flächendeckend ausgebaut werden. Ein Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit für die ArbeitnehmerInnen und die Kostenübernahme durch den Bund sollten längst umgesetzt sein, so Schumann.

Bei der heutigen Pressekonferenz ist erneut hervorgehoben worden, dass es vor allem die frauendominierten Branchen waren, die das Land während des Höhepunkts der Corona-Krise am Laufen gehalten haben. „Dankesworte an die Heldinnen und Helden der Krise haben wir nun genug gehört. Es ist endlich an der Zeit, den vom ÖGB geforderten Corona-Tausender auszubezahlen und den Menschen damit eine echte Anerkennung zukommen zu lassen“, so Schumann abschließend.