Deutschland senkt Spritsteuer ab 1. Juni auf EU-Minimum, Österreich bleibt bei Erhöhung ab Juli

Wien (OTS) - Während es in Deutschland ab 1. Juni zu einer Senkung der Steuern auf Kraftstoffe kommt, erhöht Österreich per 1. Juli die Kosten für Konsument:innen an den heimischen Zapfsäulen weiter. "Ab Juli würde man aus heutiger Sicht in Österreich, ausgehend vom aktuellen Preisniveau, rund neun Cent mehr je Liter Kraftstoff bezahlen als in Deutschland", rechnet Martin Grasslober, Verkehrswirtschaftsexperte des ÖAMTC, vor. Wenn die umliegenden EU-Nachbarstaaten ihre Preisdeckelungen bzw. Steuersenkungen beibehalten bzw. verlängern, wäre das Tanken in allen umliegenden EU-Ländern billiger als in Österreich.

Bisherige Entlastungsmaßnahmen nicht ausreichend

Als Kompensation für die zusätzliche CO2-Bepreisung ab Juli wird es zwar den regionalen Klimabonus geben - dennoch fordert der Mobilitätsclub, die Belastung für alle Menschen, die in ihrem Alltag auf das Auto angewiesen sind, direkt zu reduzieren. "Nachdem die Regierung an der zusätzlichen CO2-Bepreisung festhalten will, sollte zum Beispiel eine Mineralölsteuersenkung diskutiert werden", fordert Grasslober. Immerhin steigt der Spielraum zur Senkung der Mineralölsteuer, nachdem die zusätzliche CO2-Bepreisung auf die EU-weiten Mindestsätze anrechenbar ist. Aus Sicht des ÖAMTC werden die Bedürfnisse von allen, die im Alltag auf das Auto angewiesen sind, z. B. alle, die im ländlichen Raum wohnen, Pensionist:innen oder Selbstständige, nicht berücksichtigt. "Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf", so Grasslober.

Auch die bereits umgesetzte Erhöhung der Pendlerpauschale ist positiv zu bewerten, allerdings braucht es hier aus Sicht des ÖAMTC eine weitreichende Reform hin zu einer einkommensunabhängigen und kilometergenauen Entlastung für Pendler:innen. Gleichzeitig muss das Kilometergeld erhöht werden, um jene zu entlasten, die mit dem privaten Pkw Fahrten für ihre:n Arbeitgeber:in unternehmen.

Dieselpreis mit Ende Mai wieder über jenem von Super

82 Tage lang lag der Dieselpreis über jenem von Super. Erst Anfang vergangener Woche kehrte sich diese Situation um, was an der unterschiedlichen Entwicklung der Spritpreise im Mai lag: Während der Dieselpreis Ende Mai in etwa auf dem Niveau vom Monatsanfang liegt, ist der Nettopreis für Super um rund 14 Prozent gestiegen. "Durch das beschlossene Öl-Embargo könnte es jedoch sein, dass der Dieselpreis den Preis für Super bald wieder überholt, denn vor allem beim stark importabhängigen Diesel könnten die Preissteigerungen als Folge der neuen Sanktionen höher ausfallen", sagt Grasslober.