Nike Aktie: Getrübte Aussichten?
30.04.2025 | 19:20
Großinvestoren wie Northern Trust und T. Rowe Price kaufen Nike-Aktien trotz schwacher Quartalszahlen und anhaltender Marktunsicherheit. Wird der Einstieg belohnt?
Während die Aktie des Sportartikelriesen weiter fällt, greifen Schwergewichte wie Northern Trust und T. Rowe Price offenbar beherzt zu. Ist das der Beginn einer Trendwende oder nur ein Strohfeuer im anhaltenden Abwärtstrend?
Technische Schwäche trifft auf maue Zahlen
Die Marktstimmung gegenüber Nike bleibt gedrückt, die Aktie hat seit Jahresbeginn bereits rund ein Drittel ihres Werts verloren. Technische Analysen deuten darauf hin, dass der Abwärtstrend noch nicht ausgestanden sein könnte, einige Experten sehen die Aktie weiterhin in einer Korrekturphase nach einem vorherigen Abwärtsimpuls. Zwar wird kurzfristig mit einer Gegenbewegung gerechnet, doch übergeordnet dürften Verkäufer weiterhin das Ruder in der Hand halten.
Nahrung erhalten diese Sorgen durch die bereits im März veröffentlichten Quartalszahlen: Der Umsatz brach im Jahresvergleich um über 9 Prozent ein – auch wenn die (bereits reduzierten) Analystenerwartungen übertroffen wurden. Auch der Gewinn je Aktie ging zurück, lag aber ebenfalls über den Prognosen.
Großanleger trotzen dem Trend
Überraschend kommt in dieser Gemengelage das Agieren großer institutioneller Investoren. Jüngste Meldungen zeigen:
- Northern Trust stockte seine Position im vierten Quartal um fast 9 % auf und erwarb über 1,18 Millionen zusätzliche Aktien.
- T. Rowe Price erhöhte seinen Anteil im gleichen Zeitraum sogar um knapp 80 % (über 77.000 zusätzliche Aktien).
- Auch die deutsche Gesellschaft Flossbach von Storch meldete zum Ende des ersten Quartals 2025 einen Zukauf von fast 2 Millionen Aktien.
Zudem griff ein Direktor Anfang April zu und erwarb 8.600 Aktien, was seinen Bestand deutlich erhöhte. Dem stehen allerdings Verkäufe anderer Insider in den letzten sechs Monaten gegenüber. Auch Analysten geben kein klares Bild ab: Der Konsens lautet zwar "Moderate Buy", doch Banken wie Needham & Company, Robert W. Baird oder Truist Financial haben ihre Kursziele zuletzt – meist nach den Quartalszahlen – nach unten korrigiert.
Externe Risiken bleiben Bremsklotz
Ungeachtet der aktuellen Kursbewegungen und Investorenaktivitäten bleiben fundamentale Herausforderungen bestehen. Insbesondere die Abhängigkeit von der Produktion in Asien (vor allem China und Vietnam) macht das Unternehmen anfällig für handelspolitische Spannungen und potenzielle Zölle, die die Kosten belasten könnten. Die Vergangenheit hat zudem gezeigt, dass die Aktie in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zu überdurchschnittlicher Volatilität neigt.
Die Nike-Aktie bleibt damit ein Spielball unterschiedlicher Kräfte. Ob die Zuversicht der Großinvestoren gerechtfertigt ist oder die technischen und fundamentalen Sorgen überwiegen, müssen die kommenden Monate zeigen.
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