Das Auseinanderbrechen der ÖVP-FPÖ-Regierungskoalition in Österreich nach der Veröffentlichung des Ibiza-Skandalvideos hat bisher zu keiner Reaktion auf den Finanzmärkten geführt, weder auf die Staatsanleihen noch auf die Aktienkurse hätten sich die Ereignisse spürbar ausgewirkt, sagen die Analysten der Erste Group.

Falls alle FPÖ-Regierungsmitglieder zurücktreten sollten, könnte die ÖVP auch eine Alleinregierung bilden, heißt es in der Analyse. Bis zur Neuwahl des Nationalrats im September sei es nun das Ziel und die Aufgabe des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers, die Stabilität im Land aufrecht zu erhalten.

Profitiert habe die Regierung vom starken Wirtschaftsaufschwung in den Jahren 2017 und 2018 sowie von der Steuerreform der Vorgängerregierung im Jahr 2016.

Von der neuen Regierung wird eine Fortsetzung der Budgetkonsolidierung erwartet. "Wir glauben nicht, dass diese Ereignisse unsere makroökonomischen Prognosen beeinflussen werden", heißt es in der Schnellanalyse. Die Erste Group geht weiterhin davon aus, dass Österreichs Wirtschaft heuer um 1,7 Prozent wachsen wird, nach einem BIP-Plus von 2,7 Prozent im Vorjahr. Die Wachstumsverlangsamung sei vor allem auf die globale Konjunkturabkühlung zurückzuführen, von der auch Österreichs wichtigste Handelspartner betroffen seien.

ivn/tsk

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