Der Streaming-Gigant überraschte mit seinen Zweitquartalszahlen am Freitag – und wurde prompt von den Anlegern abgestraft. Obwohl Netflix sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen übertraf, rauschte die Aktie um rund 5 Prozent in die Tiefe. Was ist da passiert?

Die Zahlen sprechen eigentlich eine klare Sprache: Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um satte 16 Prozent nach oben, die Gewinnerwartungen wurden deutlich übertroffen. Obendrein schraubte das Unternehmen seine Jahresprognose für den Umsatz nach oben – normalerweise ein Grund zur Freude an der Börse.

Margin-Warnung verdirbt die Stimmung

Doch dann kam der Dämpfer: Netflix warnte, dass die operative Marge in der zweiten Jahreshälfte unter dem Niveau der ersten sechs Monate liegen werde. Diese Nachricht reichte aus, um die Euphorie über die starken Quartalszahlen zu ersticken.

Besonders bitter für die Bullen: Die sogenannten "Flüsterschätzungen" – also die inoffiziellen Erwartungen der Händler – lagen offenbar deutlich höher als die offiziellen Analystenschätzungen. Das verstärkte den Enttäuschungseffekt zusätzlich.

Wall Street bleibt optimistisch

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Trotz des Kursrückschlags zeigen sich die Analysten an der Wall Street wenig beeindruckt. Zahlreiche Investmenthäuser haben ihre Kursziele nach den Quartalszahlen nach oben geschraubt. Die Experten sehen in den fundamentalen Daten durchaus Grund für Optimismus.

Verdoppelung innerhalb eines Jahres

Der Kursrutsch am Freitag relativiert sich, wenn man den längerfristigen Verlauf betrachtet. Die Netflix-Aktie hat sich im zurückliegenden Jahr fast verdoppelt – ein beeindruckender Lauf, der durchaus Raum für Gewinnmitnahmen schafft.

Die Reaktion zeigt einmal mehr, wie nervös die Märkte derzeit sind. Selbst überzeugende Zahlen reichen nicht aus, wenn die Guidance auch nur den Hauch einer Enttäuschung birgt.

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