Netflix Aktie: Paradoxe Reaktion auf Rekordergebnis

Der Streaming-Riese überraschte die Märkte mit einem paradoxen Moment: Trotz eines Blockbuster-Quartals mit deutlich besseren Zahlen als erwartet, stürzte die Aktie am Freitag um knapp 5 Prozent auf 1.212 Dollar ab. Was steckt hinter dieser scheinbar irrationalen Reaktion?
Die Quartalszahlen hätten eigentlich jeden Investor begeistern müssen. Netflix steigerte den Umsatz um 16 Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar und ließ dabei die Analystenschätzungen hinter sich. Der Gewinnsprung fiel noch spektakulärer aus: Mit 3,1 Milliarden Dollar lag er über 45 Prozent höher als im Vorjahr.
Dollareffekt trübt die Euphorie
Doch Börsianer schauten genauer hin. Ein erheblicher Teil des Wachstums entpuppte sich als Währungseffekt. Der schwache Dollar ließ die Auslandserlöse beim Umrechnen in die US-Währung automatisch größer erscheinen. Diese technische Komponente des Erfolgs dämpfte die Begeisterung merklich.
Hinzu kam ein weiterer Faktor: hohe Erwartungen. Händler berichteten, dass Investoren auf einen noch deutlicheren Überraschungseffekt gesetzt hatten. Das solide, aber nicht spektakuläre Abschneiden reichte vielen nicht aus.
KI-Revolution in der Serienproduktion
Während die Aktie schwächelte, kündigte Netflix eine technologische Revolution an. Co-Chef Ted Sarandos enthüllte bereits den ersten Einsatz von KI in einer veröffentlichten Produktion: Eine Szene mit dem Zusammenbruch eines Gebäudes in Buenos Aires für die argentinische Serie "El Eternauta" wurde komplett künstlich generiert.
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Das Ergebnis überraschte selbst Netflix-Führungskräfte. Die KI-Szene kostete einen Bruchteil herkömmlicher Spezialeffekte und wurde zehnmal schneller produziert. Sarandos sieht darin erst den Anfang einer Entwicklung, die Filme und Serien nicht nur günstiger, sondern auch qualitativ hochwertiger machen könnte.
Analystenchor bleibt optimistisch
Trotz der Kursschwäche erhöhten mehrere Analystenteams ihre Kursziele. Jefferies hob das Ziel auf 1.500 Dollar an und verwies auf die beschleunigte Wachstumsdynamik in den USA und Kanada. UBS folgte mit einem Kursziel von 1.495 Dollar und betonte Netflix' Position als langfristiger Marktführer.
Mit einer Marktkapitalisierung von 540 Milliarden Dollar übertrifft Netflix mittlerweile die Konkurrenten Disney, Comcast und Warner Bros. Discovery zusammengenommen. Die Werbeeinnahmen sollen sich 2025 verdoppeln, während die Prognose für das operative Ergebniswachstum auf 30 Prozent angehoben wurde.
Der Kursrückgang könnte sich als Atempause in einem beeindruckenden Lauf erweisen. Seit dem Jahresbeginn steht die Aktie noch immer mit einem Plus von über 40 Prozent da.
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