Micron profitiert von der KI-Nachfrage, kämpft aber mit Marktvolatilität. Analysten bewerten die Chancen und Risiken des Speicherchip-Herstellers.

Micron steht im Zentrum eines technologischen Umbruchs: Während die Nachfrage nach Hochleistungsspeichern für KI-Server explodiert, kämpft der Halbleiterhersteller gleichzeitig mit Margendruck und Marktvolatilität. Kann das Unternehmen die widersprüchlichen Kräfte zu seinen Gunsten nutzen?

HBM und DRAM als Wachstumstreiber

Die größte Stärke Microns liegt derzeit in zwei Schlüsselbereichen: High Bandwidth Memory (HBM) für KI-Anwendungen und klassische DRAM-Chips. Besonders der Boom bei KI-Servern beschert dem Unternehmen eine unerwartet stabile Nachfrage – ein willkommener Kontrast zu den zyklischen Schwankungen in traditionellen Märkten wie PCs und Smartphones. DRAM macht bereits einen erheblichen Teil des Umsatzes aus und entwickelt sich zum Rückgrat des Geschäfts.

Analysten gespalten – Aufwärtstrend bei Schätzungen

Die Einschätzungen der Marktbeobachter spiegeln die komplexe Lage wider:

  • Einige Häuser haben ihre Bewertung kürzlich angehoben, getrieben von der Erwartung steigender DRAM-Nachfrage in neuen Smartphone-Generationen
  • Andere bleiben vorsichtig und verweisen auf anhaltenden Margendruck im NAND-Geschäft
  • Interessant: Die Konsensmeinung tendiert zu "Moderat Kaufen", während die Ertragsschätzungen für 2025 zuletzt nach oben korrigiert wurden

Branchenwinde und Gegenströmungen

Der gesamte Halbleitersektor profitiert aktuell von der KI-Euphorie, was auch Micron Rückenwind gibt. Die jüngsten soliden Quartalszahlen großer Tech-Konzerne haben zusätzlich Zweifel an der Nachhaltigkeit des KI-Booms zerstreut. Doch unter der Oberfläche brodelt es:

  • Handelskonflikte und mögliche Zölle bleiben ein Damoklesschwert
  • Die schwächelnde Nachfrage nach Smartphones weltweit wirkt als Bremsklotz
  • Die extreme Volatilität von über 100% zeigt, wie nervös Anleger reagieren

Die Aktie hat sich heute zwar um knapp 6% erholt, bleibt aber weit unter ihren Höchstständen. Die entscheidende Frage: Schafft Micron den Spagat zwischen kurzfristigem Margendruck und langfristiger KI-Chance?

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