Die Mayr-Melnhof Gruppe konnte mit einem guten dritten Quartal das Wachstum bei Umsatz und Ergebnis in den ersten drei Quartalen 2019 trotz verlangsamter Marktdynamik fortsetzen. Beide Divisionen trugen maßgeblich dazu bei und verzeichneten in einem wettbewerbsintensiven Umfeld insgesamt gute Auslastung.

Während die Kartondivision von stabilen Durchschnittspreisen und Kostensenkungen profitierte, resultierte das Ergebniswachstum in der Packagingdivision im Wesentlichen aus der erstmaligen Einbeziehung der Tann-Gruppe.

Für das vierte Quartal ist von anhaltendem Preisdruck und einer Verringerung des Geschäftsvolumens gegen Jahresende auszugehen, wodurch die Fortführung des bisherigen Ergebnisniveaus eine Herausforderung wird. Die positiven Erwartungen für das Gesamtjahr 2019 bleiben jedoch intakt.

Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns beliefen sich auf 1.924,3 Mio. EUR und lagen damit um 9,1 % bzw. 161,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (Q1-3 2018: 1.763,1 Mio. EUR). Dieser Anstieg resultierte vor allem akquisitionsbedingt aus der Packagingdivision. Das EBITDA erhöhte sich um 17,9 % auf 297,2 Mio. EUR (Q1-3 2018: 252,1 Mio. EUR).

Mit 195,6 Mio. EUR wurde ein betriebliches Ergebnis um 13,5 % bzw. 23,3 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (Q1-3 2018: 172,3 Mio. EUR) erzielt, wobei auf MM Packaging rund zwei Drittel und MM Karton rund ein Drittel dieses Zuwachses entfallen. Im Zuge der Erstkonsolidierung der Tann-Gruppe entstanden einmalige Aufwendungen aus Akquisitionseffekten aufgrund der Aktivierung des Auftragsstandes und Vorratsbewertung in Höhe von -4,8 Mio. EUR. Die Operating Margin belief sich auf 10,2 % (Q1-3 2018: 9,8 %).

Den Finanzerträgen in Höhe von 1,0 Mio. EUR (Q1-3 2018: 1,0 Mio. EUR) standen Finanzaufwendungen von -6,3 Mio. EUR (Q1-3 2018: -4,7 Mio. EUR) gegenüber. Das „Sonstige Finanzergebnis – netto“ erhöhte sich vor allem infolge von Fremdwährungsgewinnen auf 3,9 Mio. EUR (Q1-3 2018: 0,4 Mio. EUR).

Das Ergebnis vor Steuern stieg demnach um 14,9 % von 169,0 Mio. EUR auf 194,2 Mio. EUR. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 47,9 Mio. EUR (Q1-3 2018: 42,6 Mio. EUR), woraus sich ein effektiver Konzernsteuersatz von 24,7 % (Q1-3 2018: 25,2 %) ermittelt.

Der Periodenüberschuss erhöhte sich damit um 15,7 % auf 146,3 Mio. EUR (Q1-3 2018: 126,4 Mio. EUR).

Verlauf des dritten Quartals

Konzernumsatz und betriebliches Ergebnis lagen im dritten Quartal 2019 mit 648,8 Mio. EUR bzw. 71,6 Mio. EUR sowohl akquisitionsbedingt als auch aufgrund von Verbesserungen im
laufenden Geschäft beider Divisionen über Vorjahresniveau (Q3 2018: 592,5 Mio. EUR bzw. 58,0 Mio. EUR), wodurch eine Operating Margin von 11,0 % (Q1/Q2 2019: 8,9 % bzw.
10,6 %; Q3 2018: 9,8 %) erzielt wurde.

Die weitere Zunahme des betrieblichen Ergebnisses gegenüber dem zweiten Quartal des aktuellen Jahres (Q1/Q2 2019: 57,2 Mio. EUR bzw. 66,8 Mio. EUR) ist insbesondere auf
einen Umsatzanstieg und Kostenreduktionen bei MM Packaging zurückzuführen.

Der Periodenüberschuss lag mit 54,0 Mio. EUR sowohl deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres (Q3 2018: 42,7 Mio. EUR) als auch jenen der Vorquartale (Q1/Q2 2019: 43,7 Mio. EUR bzw. 48,6 Mio. EUR).

Die Kartondivision erreichte mit anhaltend guter Kapazitätsauslastung von 98 % (Q1/Q2 2019: jeweils 98 %; Q3 2018: 99 %), weitgehend stabilen Durchschnittspreisen sowie optimierten
Kosten eine Operating Margin von 11,0 % (Q1/Q2 2019: 10,1 % bzw. 11,2 %; Q3 2018: 9,0 %).

In der Packgingdivision gelang vor allem durch die Akquisition sowie Kosteneinsparungen eine Operating Margin von 10,3 % (Q1/Q2 2019: 7,4 % bzw. 9,4 %; Q3 2018: 9,7 %).

Ausblick

Vor dem Hintergrund anhaltend schwacher konjunktureller Rahmenbedingungen bleiben unsere europäischen Hauptmärkte durch kurzfristige Disposition der Kunden und hohe Wettbewerbsintensität geprägt. Obwohl wir weiterhin nachhaltigen Bedarf unserer Endmärkte erwarten, ist mit zunehmendem Preisdruck sowie der gewohnt reduzierten Geschäftstätigkeit am Jahresende zu rechnen. Auch bei Kontinuität auf den Rohstoffmärkten wird die Fortführung des bisherigen Ergebnisniveaus im vierten Quartal zur Herausforderung. Gestützt auf die starke Ergebnisentwicklung in den ersten neun Monaten sind die positiven Erwartungen für das Gesamtjahr 2019 aber unverändert intakt.
Maßnahmen zur Verbesserung der Kosteneffizienz sowie Produktoptimierungen und kontinuierliche Investitionen in modernste Technologien bleiben darauf gerichtet, Marktanteile zu gewinnen und die Margen bestmöglich zu behaupten.

Entwicklung in den Divisionen

In einem Umfeld verhaltenerer Nachfrage und steigender Wettbewerbsintensität auf den europäischen Kartonmärkten konnte sich MM Karton während der ersten drei Quartale 2019 gut behaupten. Marktanteile wurden gehalten bzw. leicht ausgebaut und das Produktportfolio entsprechend dem Anspruch des Marktes nach attraktiven, hochfunktionalen, effizienten und nachhaltigen Verpackungslösungen weiterentwickelt.

In konsequenter Verfolgung einer selektiven Absatzpolitik gelang es sowohl mehr Menge abzusetzen als auch das durchschnittliche Preisniveau zu halten. Die Kapazitäten der Division waren mit 98 % (Q1-3 2018: 99 %) nahezu voll ausgelastet. Infolge kurzfristigerer Disposition der Kunden lag der durchschnittliche Auftragsstand mit 71.000 Tonnen unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr (Q1-3 2018: 82.000 Tonnen).

Sowohl Kartonproduktion als auch -verkauf lagen mit 1.303.000 Tonnen bzw. 1.279.000 Tonnen leicht über der Vorjahresperiode (Q1-3 2018: 1.271.000 Tonnen bzw. 1.260.000 Tonnen). Mit rund 84 % ist der Anteil des Europageschäftes weiter gewachsen, während der Absatz in außereuropäische Märkte auf 16 % zurückging (Q1-3 2018: 82 % bzw. 18 %).

Auf den Faserstoffmärkten sind die Preise für gemischtes Altpapier leicht und jene für frischfaserbasierte Produkte von einem hohen Niveau spürbar zurückgegangen.

Die Umsatzerlöse erhöhten sich parallel zur abgesetzten Menge auf 813,0 Mio. EUR (Q1-3 2018: 799,9 Mio. EUR). Das betriebliche Ergebnis lag mit 87,4 Mio. EUR um 9,4 % über dem Vergleichswert (Q1-3 2018: 79,9 Mio. EUR), sodass eine Operating Margin von 10,8 % (Q1-3 2018: 10,0 %) erreicht wurde.

Im Zuge schwächerer konjunktureller Rahmenbedingungen wurde auch am europäischen Faltschachtelmarkt in den ersten drei Quartalen zunehmend zurückhaltender disponiert und die Lagerhaltung entlang der gesamten Supply Chain reduziert. Dem entsprechend und aufgrund bestehender Kapazitätsreserven bleibt die Branche durch hohe Wettbewerbsintensität und anhaltende Konsolidierung gekennzeichnet.

Infolge des guten Auftragsbestandes verzeichneten die MM Packaging Werke trotz temporär heterogener Auslastung jedoch eine insgesamt stabile Entwicklung. Maßnahmen zur notwendigen Verbesserung von Kosteneffizienz und Wertschöpfung wie auch die Gewinnung von Neugeschäft stehen konsequent im Fokus und werden laufend umgesetzt.

Wie bereits im bisherigen Jahresverlauf ist die Ergebnisrechnung von MM Packaging überwiegend durch die erstmalige Einbeziehung der Tann-Gruppe geprägt, deren Integration und Entwicklung weiterhin planmäßig verlaufen.

Die Umsatzerlöse verzeichneten folglich einen Anstieg um 14,3 % bzw. 149,3 Mio. EUR auf 1.194,6 Mio. EUR (Q1-3 2018: 1.045,3 Mio. EUR). Die Menge verarbeiteter Normbögen (Bogenäquivalent) wuchs um 20,0 % auf 2.077,8 Millionen (Q1-3 2018: 1.730,8 Millionen).

Das betriebliche Ergebnis erhöhte sich um 17,1 % bzw. 15,8 Mio. EUR auf 108,2 Mio. EUR (Q1-3 2018: 92,4 Mio. EUR), wobei einmalige Aufwendungen in Höhe von -4,8 Mio. EUR aus der Erstkonsolidierung zu verbuchen waren. Die Operating Margin stieg daher nur leicht von 8,8 % auf 9,1 %.

Konzernkennzahlen - IFRS

konsolidiert, in Mio. EUR, nach IFRS

Q1-3/2019 Q1-3/2018

+/-

Umsatzerlöse 1.924,3 1.763,1 +9,1 %
EBITDA 297,2 252,1 +17,9 %
EBITDA Margin (in %) 15,4 % 14,3 %  
Betriebliches Ergebnis 195,6 172,3 +13,5  %
Operating Margin (in %) 10,2 % 9,8 %  
Ergebnis vor Steuern 194,2 169,0 +14,9 %
Steuern vom Einkommen und Ertrag (47,9) (42,6)  
Periodenüberschuss 146,3 126,4 +15,7 %

in % Umsatzerlöse    

7,6 % 7,2 %  
Gewinn je Aktie (in EUR) 7,29 6,30  
Mitarbeiter 10.141 9.4451)  
Investitionen (CAPEX) 96,7 77,9  
Abschreibungen 101,6 79,8