Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Hinter dieser Börsenregel steht ein Grundgedanke, der viel älter als jede Börse ist - die Uridee jedes kaufmännischen Handelns: möglichst günstig kaufen und möglichst teuer verkaufen.

Doch statt unten zu kaufen und oben zu geben, springen viele Investoren erst zu spät auf den Zug auf und - was noch schlimmer ist - bleiben darin zu lange sitzen. Erfolgreiche Börsianer haben eines gemeinsam: Sie beherrschen das Verlustmanagement.

Das einfachste Mittel hierbei sind Stopps. Einige Börseexperten setzen grundsätzlich unterhalb von 10 bis 15 Prozent ihres Einstiegskurses einen so genannten Stopp: Entwickelt sich die Aktie nicht in die gewünschte Richtung und der Kurs fällt auf diese Marke des Stopps, werden die Aktien automatisch verkauft.

Dann gibt es noch einen Börsespruch: „Wer sich reich rechnet, rechnet zwei Mal” - das Projizieren einer zuletzt tollen Kursentwicklung in die Zukunft. Wobei die hochgerechnete Prozentzahl den Blick für eventuell auftauchende warnende Signale trübt. Und die Hochrechnung nachjustiert werden muss - nachdem die Gier obsiegte.

Die Kombination aus diesen Sprüchen ist Matthias Herold, bzw. die Anlagephilosophie von Robert Beer Investment. Direktor und Fondsmanager Herold fährt mit dem LuxTopic Aktien Europa-Fonds ein risikoadjustiertes Modell. „Das bedeutet für uns, in Aufschwungphasen mit 80 bis 90 Prozent dabei zu, und in Abschwungphasen zu 60/70 Prozent.” Der Unterschied zeigt sich rasch am Weg nach oben: „Denn wer 40 Prozent verliert, braucht 60 Prozent nach oben, um das wieder aufgeholt zu haben. Wer hingegen 60 Prozent verliert, braucht 150 Prozent nach oben - langfristig bringt das einen enormen Vorteil”, sagt Herold, der den LuxTopic Aktien Europa als vermögensverwaltenden Fonds mit Aktien sieht – „aber nicht Long-only, nicht mit offenem Visier, sondern mit einer kontrollierten Offensive.” Diese defensive Aktion beinhaltet das systematische Absichern der gehaltenen Aktien-Positionen. Auch wenn es sich dabei um die als am besten gesehenen 70 Prozent der EuroStoxx50-Werte handelt. Somit versucht wird, die Nieten von morgen frühzeitig nicht im Portfolio zu haben. Für Herold kein Widerspruch: „Wir versichern das Portfolio wie andere ihr Auto. Wir werfen quasi permanent Geld hinaus, um im Fall der Fälle abgesichert zu sein. Und das unabhängig von unserer Meinung zu den Märkten an sich. Langfristig möchten wir damit eine Rendite zwischen sechs und acht Prozent erzielen – und das schaffen wir.”

Die Stärke des Investmentansatzes zeigt sich somit speziell in Phasen ohne dauerndes Börseschönwetter - „immer dann wenn’s schwierig war”, heißt das bei Herold und schließt gleich an „..., dann sind wir gut.” Somit wurde auch in den Jahren 2009 und 2010 der Lipper-Fonds-Award als bester Europa-Aktienfonds gewonnen.

Sind Europa-Aktien an sich überhaupt ein erstrebenswertes Ziel? Herold ist davon überzeugt - die Ausgangsbasis dafür ist die sehr lockere Geldpolitik der großen westlichen Notenbanken. Geld, das die Aktienmärkte während der vergangenen zehn Jahre massiv beflügelte. Geld, das nun aber nicht mehr in gleichen Mengen nachströmt wie bisher. Gleichzeitig steigen die Zinsen, womit der Aktie als Renditebringer wieder Konkurrenz erwächst. „Dieses Geld der Notenbanken kam vor allem US-Aktien, Tech-, und Biotech-Titeln zu Gute. Aber auch High Yields-Bonds in Europa und den USA – alles, was irgendwo Rendite versprach wurde gekauft. Gelitten haben in dieser Phase die Volatilität und Rohstoffe – und europäische Blue Chips, die wollte keiner haben. Stellt sich die Frage, was passiert als nächstes? Werden die Gewinner von gestern die Verlierer von morgen sein?”, fragt Herold, für den nur eines so ziemlich fix ist. Dass der EuroStoxx 50-Index in zehn Jahren in etwa auf dem doppelten Indexstand von heute notieren wird. Denn an eines glaubt Herold fix: dass sich die Aktienmärkte á la long mit den Gewinnen entwickeln. Also mit etwa 7% pro Jahr, was nach zehn Jahren der Verdoppelung entspricht.

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