MADRID (dpa-AFX) - Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel hat vor einem Zusammenrücken Russlands und Chinas gewarnt. Das sei eine reale Gefahr, sagte Bettel am Donnerstag am Rande des Nato-Gipfels in Madrid. Mit Blick auf den geplanten Nato-Betritt Finnlands und Schwedens fügte Bettel hinzu, der russische Präsident Wladimir Putin habe ihm in einem Telefonat bereits vor zwei Monaten gesagt, dass er für diesen Fall die Truppen auf seiner Seite der Grenze zu Finnland verstärken werde. Die Nato könne sich aber nicht erpressen lassen. Die Länder könnten selber über ihre Zukunft entscheiden und sich die Entscheidungen nicht von einem Nachbarn diktieren lassen.

Die estländische Ministerpräsidentin Kaja Kallas sagte: "Putin ist sehr gut im Drohen." Bei Putin müsse man mit Überraschungen rechnen. Sie glaube aber nicht damit, dass er Finnland oder Schweden konventionell angreifen werde. "Wir werden mit Sicherheit Cyberangriffe sehen, wir werden hybride Angriffe sehen", sagte sie. "Aber keinen konventionellen Krieg, das bezweifle ich."

Finnland und Schweden hatten unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine beschlossen, ihre jahrzehntelange Neutralität aufzugeben und der Nato beizutreten. Auf dem Gipfel der Allianz in Madrid wurde das Aufnahmeverfahren am Mittwoch gestartet. Putin hatte bereits zuvor mit Konsequenzen gedroht. Durch die Erweiterung der Nato wird sich die Grenze Russlands zu dem Bündnis um mehr als 1300 Kilometer verlängern./cy/DP/jha

AXC0132 2022-06-30/10:29

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