Die Luftfahrt gilt seit jeher als eine sehr konjunkturanfällige Branche, aber wer hätte gedacht, dass Deutschlands größte Fluggesellschaft einmal innerhalb eines halben Jahres vor dem Aus stehen könnte. Doch ganz so schlimm wird es dank eines staatlichen Rettungspaketes wohl am Ende nicht kommen.

Schwere Verluste im ersten Quartal 2020

Den vorläufigen Tiefpunkt bilden die Ergebnisse zum ersten Quartal 2020. Obwohl hier noch lange Zeit geflogen wurde und „nur“ 26,1 % weniger Passagiere als im Vorjahresquartal befördert wurden, führte die spätere fast völlige Geschäftsschließung zu einem Verlust in Höhe von 2,1 Mrd. Euro. Der Umsatz reduzierte sich um 18 %. Das Ergebnis wurde neben dem Stillstand von Abschreibungen und sich nachteilig entwickelnden Treibstoffpreisabsicherungsgeschäften weiter belastet.

So mussten 266 Mio. Euro auf am Boden bleibende Flugzeuge und 157 Mio. Euro auf LSG Nordamerika und Eurowings abgeschrieben werden und ein Verlust in Höhe von 950 Mio. Euro für Treibstoffpreisabsicherungsgeschäfte verbucht werden. Das Ergebnis für das zweite Quartal 2020 könnte sogar noch schlechter ausfallen, da die Folgen der Wirtschaftsschließung dann erst vollständig ersichtlich werden. So wurden beispielsweise im April 98,1 % weniger Passagiere als im Jahr zuvor befördert.

DAX-Aus nach 32 Jahren

Obwohl die Lufthansa (WKN: 823212) ihre Fixkosten bereits um ein Drittel gesenkt hat, fließen dennoch weiterhin jeden Monat 800 Mio. Euro aus dem Konzern ab. Eins kommt zum anderen und so muss die Aktie nach 32 Jahren der Mitgliedschaft nun den DAX verlassen. Für sie steigt die Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C)-Aktie in den Index mit Deutschlands größten Unternehmen auf.

Schlechte Ergebnisse meist Vorboten einer Talsohle

Zunächst hören sich diese Nachrichten sehr schlecht an und für die Mitarbeiter und den Konzern sind sie es tatsächlich auch. Für die Aktie könnten sie hingegen gut sein. Alle negativen Dinge sind nun im Kurs eingepreist und weniger Passagiere als im April 2020 kann die Lufthansa nicht mehr transportieren.

Das staatliche Rettungspaket wird kurzfristig über die schwere Zeit hinweghelfen. Um diese Hilfen schnell wieder zurückzahlen zu können, wird der Konzern nun massiv Stellen abbauen (es ist von 20.000 die Rede) und die Investitionen senken. Zudem könnten die Löhne sinken. Lufthansa wird viele Randbereiche verkaufen und seine Flotte (aktuell 763) wahrscheinlich bis 2023 um 100 Flugzeuge verringern.

Dies sind drastische Anpassungsmaßnahmen, die die Kosten deutlich senken werden. Lufthansa selbst ist relativ skeptisch und rechnet bis September 2020 mit der Rückkehr zu einer Auslastung von 40 %. Bis 2021 sollen wieder 436, bis 2022 536 und schließlich bis 2023 wieder 636 Flugzeuge den Betrieb aufnehmen.

Eine schnellere Erholung ist denkbar

Doch die Erholung könnte sich schneller vollziehen, als die Lufthansa heute kalkuliert. So trifft die Viruskrise alle Fluggesellschaften der Welt gleichzeitig. Sie müssen sich also alle auf die gleichen Bedingungen einstellen und werden dabei voneinander lernen. Dies bedeutet beispielsweise: Selbst wenn Sitzreihen freigehalten werden müssen, wird der Ausfall sehr wahrscheinlich über höhere Ticketpreise ausgeglichen.

Zudem haben sich auf Flügen selbst bisher relativ wenige Menschen angesteckt, was an der Luftzirkulationsrichtung und dem ständigen Luftaustausch liegt. Fliegen könnte sich also sehr schnell als wenig gefährlich herausstellen.

Zudem reduzieren Mundschutzmasken das Ansteckungsrisiko nachgewiesenermaßen um 75 %. Weltweit wird derzeit in über 130 Projekten unter Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffes gearbeitet, sodass die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges steigt. Die Produktion dafür läuft bereits, sodass 2021 ein Großteil der Gefahr gebannt sein könnte. Wir werden es abwarten müssen, aber diese Faktoren könnten die Krise schneller beenden, als wir heute annehmen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020