Logitechs Gewinne leiden unter US-Zöllen und sinkender Nachfrage. Trotz leichter Kurserholung bleiben strukturelle Herausforderungen bestehen.

Die Logitech Aktie kämpft mit widersprüchlichen Signalen nach schwachen Quartalszahlen. Während der Titel heute leicht zulegt, zeigen die Ergebnisse klare Schwachstellen – getrieben von US-Zöllen und nachlassender Nachfrage.

Früher Handel: Leichte Erholung nach Talfahrt

  • Gegen 09:30 Uhr notiert die Aktie bei 65,00 Franken (+1,0%)
  • Der SMI gewinnt parallel 0,45%
  • Kurzfristige Erholung nach zuletzt 10% wöchentlichem Plus

Doch die scheinbare Beruhigung trügt. Die Fundamentaldaten offenbaren strukturelle Probleme.

Quartalszahlen: Gewinneinbruch trotz Steuereffekten

Das vierte Quartal brachte ernüchternde Ergebnisse:

  • Umsatz verfehlte Markterwartungen
  • Alle Produktgruppen außer Tastaturen entwickelten sich schwächer
  • Operativer Gewinn unter Druck – trotz robuster Bruttomarge
  • Nur durch Sondereffekte (positiver Steuerbetrag) übertraf der Reingewinn den Konsens

„Die Zahlen zeigen Risse im Geschäftsmodell“, deutet ein Marktbeobachter an. „Ohne Steuereffekte wäre das Bild noch düsterer.“

US-Zölle: Logitech im Gegenwind

Die protektionistische Politik der USA trifft den Hardware-Hersteller frontal:

  • Operative Margen durch Zollbelastung eingedrückt
  • Notgedrungene Produktionsverlagerung aus China (Anteil soll auf 10% sinken)
  • Preiserhöhungen für Endkunden unvermeidbar
  • Temporärer Ausweg: Vorzieh-Effekte durch frühere Lieferungen vor April

Doch wie nachhaltig sind diese Maßnahmen? Die Kostenstruktur bleibt angespannt.

Ausblick: Dämpfer mit Lichtblick

Für Q1 2025/26 prognostiziert das Management:

  • Umsatzwachstum zwischen 1-6% (1,10-1,15 Mrd. USD)
  • Weitere Kostensenkungsprogramme in Arbeit
  • Produktionsumstellung läuft – doch bis wann trägt sie Früchte?

Die entscheidende Frage: Kann Logitech die Zollbelastung langfristig abfedern, ohne Marktanteile zu verlieren? Die nächsten Quartale werden es zeigen.