In 3 Sätzen

  • Drei große Investmentbanken haben GoPro seit November 2021 hochgestuft.
  • Das neue Abonnementgeschäft des Action-Kameraherstellers ist in den letzten zwölf Monaten um 167 % gewachsen.
  • 2022 könnte ein Durchbruchsjahr für das Unternehmen werden, mit erhöhten Direktverkäufen an Verbraucher und rekordverdächtigen wiederkehrenden Abonnementeinnahmen.

Es ist kein Geheimnis, dass Unternehmen manchmal etwas falsch machen. Die Unternehmenswelt ist gespickt mit Geschichten von großen Erfolgen, die mit einem abrupten Abstieg enden. Nach einem starken Jahr 2021 gehen gerade nicht wenige Tech-Aktien in den Keller.

Für den führenden Action-Kamerahersteller GoPro (WKN: A1XE7G) verlief die Reise von der Weltspitze zum Tiefpunkt jedoch langsamer. Nach der Börsennotierung im Jahr 2014 erreichte die Aktie ein Allzeithoch von 93,85 US-Dollar, bevor sie innerhalb von acht Jahren einen schmerzhaften Rückgang von 89 % auf 10,58 US-Dollar verzeichnete. GoPro ist jedoch ein seltener Fall, weil das Unternehmen die Dinge erfolgreich umkrempelt.

Die jüngsten Strategien des Unternehmens sind so vielversprechend, dass mindestens drei große Wall-Street-Analysten die Aktie seit November hochgestuft haben. Das könnte ausreichen, um einige Anleger wieder zum Kauf zu mobilisieren.

Anpassen und wachsen

Der vielleicht größte Kritikpunkt an GoPro seit dem Börsengang war das eindimensionale Geschäftsmodell. Das Unternehmen stellte einfach nur Action-Kameras her und verkaufte sie. Obwohl das Unternehmen immer marktführend war, verbesserten sich die Konkurrenten im Laufe der Zeit. Das schmälerte die Gewinnspannen von GoPro und bremste das Umsatzwachstum.

Weniger Einnahmen bedeuteten weniger Geld für Innovationen und lösten eine unvermeidliche Abwärtsspirale aus, die den Aktienkurs des Unternehmens lähmte. Doch in den letzten drei Jahren hat sich das geändert. GoPro hat seine Webseite genutzt, um einen neuen Direktvertriebskanal zu schaffen, der inzwischen 35 % des Umsatzes ausmacht und einige der großen Einzelhandelsketten ersetzt. Auf die war das Unternehmen zuvor beim Verkauf seiner Kameras und seines Zubehörs angewiesen. Der Direktverkauf über die Webseite bedeutet auch, dass das Unternehmen einen größeren Teil des Gewinns behält.

GoPro hat außerdem einen Abonnement-Service für treue Kunden eingeführt, der ihnen exklusive Vorteile bietet. Diese Maßnahmen haben die Bruttomarge des Unternehmens erhöht und ganz neue Einnahmequellen erschlossen, die GoPro mehr Flexibilität bei seinem Geschäftsmodell bieten.

Der größte Vorteil ist der erneute Fokus auf Innovation. Im September 2021 brachte das Unternehmen die neue „HERO10 Black Action“-Kamera auf den Markt, die Videos in 5,3K High Definition aufnimmt. Der Preis liegt bei 499 US-Dollar. Der nächste Konkurrent in Bezug auf die technischen Möglichkeiten verlangt gleich 3.500 US-Dollar. Heißt: Die Konkurrenz wird links liegen gelassen.

Steigende Abonnementzahlen

Der Aufbau eines Abonnentenstamms ist ein völlig neues Konzept für GoPro. Es beinhaltet eine Verlagerung von der Hardware zur Software und bringt eine Bruttomarge von bis zu 80 %, fast doppelt so viel wie im Hauptgeschäft. Das bedeutet, dass mehr Einnahmen in die Gewinnzone fließen, was Investoren gerne sehen.

Für 49,99 US-Dollar pro Jahr erhalten Abonnenten unbegrenzten Cloud-Speicher für ihre Videos, exklusive Produktrabatte und die Möglichkeit, direkt von ihrer GoPro-Kamera zu streamen. Die Resonanz der Kunden ist überwältigend positiv, und insbesondere im letzten Jahr ist das Abonnentenwachstum rasant gestiegen.

Kennzahl

Q3 2020

Q3 2021

Wachstum

GoPro.com Abonnenten

501.000

1,34 Millionen

168 %

Quelle: GoPro

Es wird erwartet, dass die Abonnentenzahl 1,7 Millionen erreichen wird, sobald GoPro offiziell seine Ergebnisse für das Gesamtjahr 2021 vorlegt. Und das Unternehmen schätzt, dass es in diesem Jahr 90 Mio. US-Dollar an wiederkehrenden Abonnementeinnahmen generieren wird. Angesichts der bereits erwähnten potenziellen Marge von 80 % dürfte die Rentabilität von GoPro weiter steigen.

Beeindruckte Wall Street

GoPro hatte es in den letzten Jahren am Markt nicht gerade einfach. Doch die Wall Street scheint den neuen Erfolg des Unternehmens wahrzunehmen. Zwischen November und Dezember 2021 wurden gleich einige Hochstufungen vorgenommen.

Die Investmentbank Morgan Stanley, die die GoPro-Aktie untergewichtet hatte, stufte sie auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 11 US-Dollar hoch. Die Investmentfirma Wedbush Securities behielt ihr Outperform-Rating bei, setzte aber ein Kursziel von 13,50 US-Dollar. Die Investmentbank JP Morgan Chase schließlich ist die optimistischste der drei Banken und stufte die GoPro-Aktie auf ein Kursziel von 15 US-Dollar hoch. Das entspricht einem Anstieg von 42 % gegenüber dem aktuellen Kurs.

Nach der Konsensschätzung der Analysten wird erwartet, dass GoPro im Jahr 2022 einen Gewinn von 0,94 US-Dollar pro Aktie erzielen wird. Bei einem Aktienkurs von 10,58 US-Dollar bedeutet dies, dass die Aktien zu einem zukünftigen Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur 11,3 gehandelt werden. Im Vergleich dazu wird der technologieorientierte Nasdaq-100-Index mit einem Forward-Multiple von knapp 28 gehandelt. Die GoPro-Aktie müsste sich folglich mehr als verdoppeln, um mit dem breiteren Sektor gleichzuziehen.

Es ist nie einfach, versteckte Perlen auf dem Aktienmarkt zu finden. Aber die Wall Street könnte mit GoPro eine entdeckt haben. Und das Unternehmen untermauert dies mit einem wirklich unglaublich anmutenden Turnaround.

Der Artikel Laut Wall Street: 1 Wachstumsaktie, die um 89 % gefallen ist und wieder steigen könnte ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Anthony di Pizio besitzt keine der angegebenen Aktien. The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 14.1.2022 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2022