Faire Anpassung zur Sicherung der Arbeitsplätze von 418.000 Angestellten und 15.000 Lehrlingen im Einzel, Groß- und Kfz-Handel.

Wien (OTS) - Der Handel macht gerade die schwerste Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg durch. Daher hat der Handelsverband bereits im Vorfeld der Kollektivvertragsverhandlungen drauf hingewiesen, dass es heuer ausschließlich darum geht, Mindestlöhne bzw. Mindestgehälter zu regeln. "Vor diesem schwierigen Hintergrund gratulieren wir den Verhandlungspartnern zur Einigung. Arbeitnehmer und Arbeitgeber leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Arbeitsplätze im österreichischen Handel", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.

Die fixierte Erhöhung bewegt sich mit +1,5 Prozent knapp über der Teuerungsrate von 1,47 Prozent und stellt gerade in diesen Zeiten für viele Händler eine kaum zu bewältigende Belastung dar. Wir haben immer gesagt, es braucht einen Schulterschluss zur Sicherung des "Arbeitsplatzes Österreich" und es muss daher auch im Sinne der Arbeitnehmervertreter die oberste Prämisse gelten, so viele Beschäftigte wie möglich im Handel durch die Krise zu führen. Daher ist auch die Verankerung einer freiwilligen Coronaprämie von mindestens 150 Euro sinnvoll. Damit kann Mehrleistung tatsächlich dort entlohnt werden, wo es hingehört: nämlich individuell und auf betrieblicher Ebene.

Einen bitteren Beigeschmack beinhalten die Verlängerung der Ruhezeiten bei überlangen Arbeitszeiten sowie der Silvester-Zuschlag ab 13 Uhr. Diese Rahmenrecht-Änderungen treten bereits ab 1. Dezember in Kraft.

Dem Handelsverband ist nun die Reform des Rahmenrechts ein dringendes Anliegen. Vor allem das komplizierte Zuschlags- und Mehrstundenabrechnungssystem ist im Hinblick auf bessere wirtschaftliche Planungssicherheit möglichst rasch zu sanieren. Der wirtschaftliche Ausgang des restlichen Jahres steht für die Arbeitgeber noch in den Sternen, zumal die Infektionszahlen zuletzt stark angestiegen sind. Nun gilt es, im Schulterschluss mit den ArbeitnehmerInnen diese Herkulesaufgabe zu stemmen, um das wirtschaftliche Comeback zu schaffen.