Ein besonderes Augenmerk legen die Investoren derzeit auf den asiatischen- und hier insbesondere den chinesischen Markt, der mit    35 % (exklusive Japan) den größten Markt für die Gruppe darstellt. Vor zwei Jahren war dieser Markt laut Unternehmensangaben noch für     27 % des Wachstums verantwortlich. Die Bedenken, dass der Handelsstreit und die damit verbundenen Zölle die Nachfrage im chinesischen Markt abschwächen würden, konnten die jüngsten Ergebnisse ausräumen und das organische Wachstum betrug 17 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Konzern versicherte aber ähnlich, wie der französische Konkurrent Hermès, dass „alle Regionen ein gutes Wachstum verzeichnen konnten“.

Aber Konsumenten aus China stellen schon heute, mit einem Anteil von 32 %, die größte Kundengruppe für Luxusgüterkonzerne und es wird erwartet, dass die Nachfrage noch weiterwächst. Bis 2025 soll ihr Anteil am weltweiten Umsatz laut Schätzungen der Unternehmensberatung Bain & Company auf 46 % steigen.

Beleuchtet man die Zahlen der LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE so wuchsen: die Wein- und Spirituosensparte um 9 % und der Umsatz des Einzelhandels, dem auch die Kosmetikkette Sephora angehört, stieg um 8 %, im vergleich zum Vorjahreszeitraum und damit übertrafen beide Sparten die Analystenschätzungen. Dahinter zurück fielen hingegen die Parfümerie- und die Uhren- und Schmucksparte. Die größten Treiber waren die Mode- und Lederwaren mit einem organischen Umsatzwachstum von 15 %, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unternehmensangaben zufolge stammte dieses Wachstum größtenteils von den „außergewöhnlichen“ Leistungen bei Louis Vuitton, der größten Marke des Konzerns und von den Verkäufen bei Christian Dior. Zu den Umsätzen der einzelnen, der über 70 dem Konzern zugehörigen Marken, machte man keine Angaben, jedoch fasste der Konzern zusammen, dass alle Geschäftseinheiten und Märkte zum Wachstum beigetragen haben. Die Margen sind im Luxussegment noch immer gewohnt hoch, besonders in der Mode- und Lederwaren-, sowie der Parfum- und Kosmetiksparte. Im letzten Jahr lag sie bei über 21%.

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Doch noch sollte man aus diesem Ergebnis keine Rückschlüsse auf die gesamte Branche ziehen. Eine ähnliche Stärke haben momentan vielleicht noch Hermès oder Kering, aber für viele kleinere Hersteller wie Prada, Burberry, Salvatore Ferragamo oder Tod's ist das Umfeld schwieriger, meint Andrea Felsted Kolumnistin bei Bloomberg. Sie verfügten nicht über die gleichen Wettbewerbsvorteile wie die Großkonzerne und könnten stärker unter einem schwächeren Weltwirtschaftswachstum leiden. Kürzlich berichteten wir auf unserem Blog von den Herausforderungen denen H&M im Textil Sektor begegnet, doch diese sind längst nicht mehr nur im unteren Preissegment relevant. Auch Luxusgüter werden zunehmend im Internet bestellt, Investitionen in diesen Verkaufskanal sind entscheidend für den zukünftigen Erfolg, argumentieren Branchenexperten.

Mit LVMH ist eine weitgehende Diversifizierung innerhalb des Luxussektors möglich. Zum Konzernportfolio gehören neben den Namensgebenden Marken auch weitere große Namen im Kerngeschäft, wie Zenith, Berluti oder Rimowa. Außerdem gehören zum Beispiel eine Duty-Free Kette, ein Hersteller von Yachten, mehrere Zeitschiften und Zeitungen oder die letztes Jahr akquirierte Hotelkette Belmond zum Konzern. Auch wenn der asiatische Markt mittlerweile mehr als ein Drittel des Umsatzes bringt, kann man den Konzern auch als geographisch diversifiziert bezeichnen.

Die LVMH Aktie im Überblick

Die LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE wird aktuell bei EUR 164,94 (12.04.2019) gehandelt. Das 52-Wochen hoch lag bei EUR 342,30 (12.04.2019), das Jahrestief bei EUR 242,30 (12.10.2018). Bei Bloomberg setzen 21 Analysten die Aktie auf BUY, 10 auf HOLD und 3 Analysten auf SELL.

 

 

 

 

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