Die Software AG will im Rahmen ihres laufenden Konzernumbaus noch mehr Geld für Investitionen in die Hand nehmen. Daher rechnet das Management um Vorstandschef Sanjay Brahmawar in diesem Jahr mit einer deutlich stärkeren Belastung der operativen Marge als bisher. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) dürfte 2020 zwischen 20 und 22 Prozent vom Umsatz erreichen, teilte das MDax-Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mit. Analysten hatten rund 26 Prozent auf dem Zettel. 2019 hatte der Softwarehersteller noch 29,2 Prozent erreicht.

Ursprünglich hatte Brahmawar in Aussicht gestellt, dass der Schwenk hin zum Erlösmodell mit Abonnements und weiteren Maßnahmen 2020 rund 2 Prozent bei der Marge kosten dürfte. "Wir sind entschlossen, 2020 Fahrt aufzunehmen", sagte der Belgier. "Die Erfahrungen, die wir 2019 gemacht haben, helfen uns, neue Investitionen so einzusetzen, dass sie unser Wachstum unterstützen und sicherstellen, dass wir aus den Chancen, die vor uns liegen, das Beste machen."

Die Investitionen sollen in der mittleren Frist ein stärkeres Wachstum liefern, das Digitalgeschäft mit Software zur Integration verschiedener IT-Systeme soll im Schnitt jährlich um 15 statt um bisher anvisierte 10 Prozent wachsen. Insgesamt soll der Konzernumsatz 2023 den Wert von einer Milliarde Euro knacken. 2019 erzielte das Unternehmen 890,6 Millionen Euro Umsatz.

Aber auch auf mittlere Sicht müssen Anleger mit weniger Profitabilität rechnen, die operative Marge dürfte sich zwischen 25 und 30 Prozent bewegen statt bei über 30 Prozent. In diesem Jahr peilt das Unternehmen im Auftragseingang der Digitalsparte bei den herkömmlichen Produkten ein Plus von 10 bis 15 Prozent gegenüber Vorjahr an, bei den zukunftsträchtigeren Geschäften mit der Cloud und der Vernetzung von Maschinen (IoT) einen Anstieg von 40 bis 60 Prozent./men/zb

 ISIN  DE000A2GS401

AXC0056 2020-01-29/06:39

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.