Anlässlich des diesjährigen Gender-Pension-Gap-Days in Österreich zitiert Valida aus einer von ihr beauftragten und vom Marktforschungsinstitut Spectra im November 2020 durchgeführten, repräsentativen Studie. Mit 10 Prozent geben darin doppelt so viele Frauen wie Männer an, in ihrer künftigen Pension weniger als EUR 1.000 pro Monat zur Verfügung zu haben. Laut Studie liegt der geschätzte verfügbare Betrag für die Pension im Durchschnitt bei EUR 1.244 und ist für Männer mit EUR 1.421 deutlich höher als für Frauen mit nur EUR 979. 

 

 Für Valida CEO Martin Sardelic besteht akuter Handlungsbedarf, um Altersarmut vorzubeugen: „Wir wissen, dass der Gender-Pay-Gap in Österreich sehr hoch ist, mit direkten Auswirkungen auf die spätere staatliche Pension von Frauen. Es braucht einen breiteren Zugang zur betrieblichen Altersvorsorge.“ Darüber hinaus würden öffentliche Förderungen für Eigenbeiträge von Arbeitnehmern mit Gehältern unter der Einkommenssteuer-Grenze besonders wenig verdienenden Menschen eine Möglichkeit bieten, später eine Zusatzpension zu erhalten, so Sardelic weiter. Konkret setzt sich der Valida CEO für eine sozial gestaffelte Prämie auf Eigenbeiträge von Arbeitnehmern mit niedrigen Einkommen ein. Der Zuschlag sollte deutlich über dem für das EUR 1.000 Prämienmodell liegen. 

 

 Wissen über Altersvorsorge gering 

 

 Alarmierend sei laut Spectra-Studie auch die geringe Anzahl der Frauen, die angibt ihre Pension einschätzen zu können, so der Valida CEO. Gleich 73 Prozent (im Vergleich 67 Prozent der Männer) geben an, das nicht tun zu können. Auch das Wissen um das 3-Säulen-Modell der Pensionsvorsorge (1. staatliche Pension, 2. betriebliche Altersvorsorge, 

3. private Altersvorsorge) ist bei Frauen signifikant weniger vorhanden als bei Männern. Im Vergleich zu vorliegenden Daten aus 2018 ging das Wissen darüber bei Frauen deutlich zurück, während es bei Männern stieg (Frauen 17 Prozent 2020 vs. 21 Prozent 2018; Männer 38 Prozent 2020 vs. 35 Prozent 2018). 

Es bedarf hier einer Bewusstseinsbildung, so die Forderung von Valida. Schon junge Menschen, insbesondere auch Frauen, müssen mit dem Thema Altersvorsorge und der Langfristigkeit des Themas vertraut sein. Im Rahmen einer verpflichtenden Finanzbildung an Schulen soll auch das Thema Altersvorsorge ins Zentrum jüngerer Generationen rücken, fordert Sardelic. 

Abfertigung Neu durch längere Liegedauer und mehr Flexibilität als Instrument der Pensionsvorsorge stärken 

Viele Arbeitnehmer und Selbstständige lassen sich ihre Abfertigung Neu leider vorzeitig ausbezahlen. Das passiert sehr oft auch deshalb, weil die Menschen gar nicht wissen, dass man die Abfertigung als lebenslange, steuerfreie Zusatzpension sinnvoll verwenden kann. Um Pensionslücken zumindest teilweise zu schließen, sollten die Guthaben der Arbeitnehmer und Selbstständigen im Idealfall bis zum Pensionsantritt in der Vorsorgekasse liegen bleiben und im Anschluss in eine Pensionskasse oder Pensionszusatzversicherung übertragen werden. Im Gegensatz dazu unterstützt Valida die Forderung von Arbeitnehmervertretern, dass bei Arbeitslosigkeit die Abfertigung noch rascher und unkomplizierter ausbezahlt werden soll, um Menschen in schwierigen Situationen besser zu helfen.