Wer breit gestreut in Aktien investieren möchte, greift gerne zu einem ETF auf den MSCI World. Zum Beispiel zum iShares Core MSCI World UCITS (WKN: A0RPWH). Als Anleger erhofft man sich, dadurch breit diversifiziert am langfristigen Wachstum der globalen Aktienmärkte teilzuhaben. Auf den ersten Blick sieht der MSCI World dahin gehend vielversprechend aus: 1.593 Unternehmen aus 23 Ländern sind in dem Index vertreten (Stand 26.11.21, gilt für alle Angaben). Somit ist eine breite Streuung gewährleistet. Oder etwa nicht?

Zusammensetzung des MSCI World

Die im MSCI World vertretenen Unternehmen haben jedoch nicht den gleichen Anteil, sondern werden anhand ihrer Marktkapitalisierung gewichtet. So kommt es, dass von den 1.593 Aktien ein paar Dutzend besonders wertvolle Unternehmen die Entwicklung des Index dominieren. Die Top-10-Positionen machen bereits knapp 20 % des Index aus. Diese sind: Apple, Microsoft, Amazon, Tesla, Alphabet A, Alphabet C, Meta Platforms, Nvidia, JP Morgan und Home Depot.

Anhand dieser am höchsten gewichteten Unternehmen erkennt man bereits den Klumpen im MSCI World. Alle Top-Unternehmen kommen aus den USA, ein Großteil entstammt der Technologiebranche. Die USA haben insgesamt einen Anteil von 68,9 % am MSCI World. Insgesamt sind „nur“ 23 Industrieländer vertreten, Schwellenländer sind nicht enthalten. Deutschland hat einen Anteil von 2,4 % – das ist deutlich weniger als der Anteil von Apple (4,3 %).

Bei den Branchen dominiert der IT-Sektor mit einem Anteil von 23,5 %. Hierbei ist zu beachten, dass große Technologieunternehmen wie Amazon und Tesla (jeweils zyklischer Konsum) sowie Alphabet und Meta Platforms (jeweils Kommunikation) anderen Branchen zugeordnet sind. Es liegt somit ein gewisses Klumpenrisiko vor. Sollten die Kurse der großen US-Technologieunternehmen schwächeln, wird dies den MSCI World treffen.

Alternativen zum klassischen MSCI World

Wem dieses Risiko zu groß ist, kann sich noch breiter aufstellen. Eine Möglichkeit bietet ein ETF auf den MSCI World Equal Weight Index. Wie der Name schon vermuten lässt, enthält dieser die gleichen Unternehmen wie der MSCI World mit dem Unterschied, dass hier alle Unternehmen unabhängig von ihrer Größe den gleichen Anteil am Index haben. Somit werden Klumpen einzelner Unternehmen vermieden. Auch die Branchen- und Länderverteilung ist dadurch ausgeglichener. Die USA haben hier nur noch einen Anteil von 41,0 %, der IT-Sektor macht 12,7 % aus. Es bleibt allerdings dabei, dass nur Unternehmen aus 23 Industrieländern in dem Index enthalten sind.

Um sich global noch breiter aufzustellen und auch Schwellenländer einzubeziehen, bietet sich ein ETF auf den MSCI All Country World Index (ACWI) an. Zusätzlich zu den 23 Industrieländern umfasst dieser noch weitere 27 Schwellenländer, wie zum Beispiel Brasilien, China, Indien oder die Türkei. Dieser Index enthält 2.975 verschiedene Aktien, die wiederum anhand ihrer Marktkapitalisierung gewichtet werden. Daher sind die größten Positionen hier dieselben wie im MSCI World, jedoch mit etwas kleinerem Gewicht. Insgesamt ist der Anteil der USA (60,4 %) und des IT-Sektors (22,7 %) auch hier hoch.

Meine Einschätzung

Aufgrund ihrer enormen Größe und Marktkapitalisierung bilden die US-Techgiganten einen Klumpen im MSCI World. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man über einen ETF in diesen Index investiert. Mich persönlich stört dies jedoch nicht, da ich diesen Unternehmen noch viel Wachstum zutraue. Ich sehe in dem Risiko einer geringeren Diversifikation eher die Chance auf eine gute Performance. Wer dem eher skeptisch gegenübersteht, hat mit dem MSCI World Equal Weight oder dem MSCI ACWI gute Alternativen an der Hand, um noch breiter diversifiziert zu investieren.

Der Artikel Klumpenrisiko im MSCI World ETF – So geht es besser ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien), Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft und Nvidia. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von Meta Platforms CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien), Amazon, Apple, Home Depot, Meta Platforms, Microsoft und Nvidia und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon, Short January 2022 $1940 Call auf Amazon, Short March 2023 $130 Call auf Apple, Long March 2023 $120 Call auf Apple.

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