Netflix (WKN:552484) hat sich durch die Übertragung von Inhalten anderer Unternehmen einen Namen gemacht. In letzter Zeit ist das Unternehmen jedoch vor allem durch seine Eigenproduktionen auffällig geworden. Der Streaming-Service hat in den letzten Jahren seine Originalinhalte erweitert, da es immer deutlicher wird, dass andere Medienunternehmen die Lizenzierung ihrer eigenen Inhalte einstellen und sie für ihre eigenen Streaming-Plattformen behalten werden. Drei der größten Medienunternehmen – Disney (WKN:855686), AT&Ts (WKN:A0HL9Z) WarnerMedia und Comcasts (WKN:157484) NBCUniversal planen, genau das in diesem Jahr zu tun.

Lizenzierte Inhalte sind jedoch nach wie vor sehr beliebt bei den Streaming-Diensten. Der große Teil der Zeit, die die Abonnenten mit dem Streaming verbringen (56 %), fällt auf die lizenzierten Inhalte, so eine PwC-Umfrage vom letzten Monat, die von eMarketer veröffentlicht wurde. Das steht im Einklang mit den früheren Berichten, dass die beliebtesten Shows auf Netflix die lizenzierten Serien sind.

Disney plant, alle Inhalte für Disney+ zurückzuziehen. AT&T und Comcast planen nicht so genau, aber sie werden wahrscheinlich ihre beliebtesten Serien, wie Friends und The Office, für sich selbst behalten, kurz nachdem ihre Streaming-Dienste starten. Es wird plötzlich viel weniger beliebte Inhalte auf Netflix geben. Hier erfährst du, wie es sich auf das Unternehmen auswirken könnte.

Die Abonnenten werden nicht weggehen

Obwohl lizenzierte Inhalte sehr beliebt sind, ist es nicht der Grund, warum die meisten Menschen Netflix abonnieren oder auch weiterhin bei Netflix bleiben. Die Leute haben ein Abonnement, um Zugang zu den exklusiven Inhalten zu erhalten, und die Marketingausgaben von Netflix haben sich in den letzten Jahren auf ihre Originalproduktionen konzentriert, um neue Abonnenten zu gewinnen.

Während die Leute normalerweise Netflix abonnieren, um sich die Eigenproduktionen anzusehen, finden sie es auch gut, lizenzierte Inhalte neben diesen Originalinhalten anzusehen. Wenn diese Shows plötzlich zu einem anderen Streaming-Dienst wechseln würden, bedeutet das nicht, dass die bereits bestehende Abonnenten den Dienst kündigen würden. Im schlimmsten Fall könnte es dazu kommen, dass sich einige Netflix-Abonnenten benachteiligt fühlen.

Es ist jedoch erwähnenswert, dass 14,5 % der Netflix-Abonnenten sagen, dass sie zumindest überlegen, zu Disney+ zu wechseln. Doch der Ansturm von Streaming-Optionen von Disney, AT&T, Comcast und anderen wird wahrscheinlich nicht viele Abonnenten dazu bringen, Netflix sofort zu kündigen.

Das Management macht sich sicherlich keine Sorgen um die neue Konkurrenz. Die Investoren haben gute Gründe, dem zuzustimmen.

Kann Netflix die Preise halten?

Wenn die lizenzierten Inhalte auf der Netflix-Plattform nicht mehr verfügbar sind, könnten einige Abonnenten nach zusätzlichen Unterhaltungsquellen suchen. Vielleicht werden sie sowohl Netflix als auch Disney+ oder den Service von WarnerMedia abonnieren. Auf diese Weise können sie ihre Netflix-Originalinhalte weiter schauen und einige (oder alle) der 662 Episoden von The Simpsons ansehen, wenn sie eine Pause beim Binge-Watching einlegen.

Wenn die Kunden gezwungen sind, mehr für Streaming-Video-Dienste auszugeben, um praktisch die gleiche Menge an Inhalten wie zuvor mit nur Netflix zu erhalten, könnte das die Möglichkeiten von Netflix zur Preiserhöhung einschränken.

Netflix hat in den letzten vier Jahren mehrere Preiserhöhungen vorgenommen, die das Umsatzwachstum in diesem Zeitraum begünstigt haben, ohne zu große Rückgänge bei der Zahl von Abonnenten zu verursachen. Die derzeitigen Abonnenten sagen, dass sie immer noch bereit sind, mehr zu bezahlen als heute. Ihre Einstellung könnte sich jedoch ändern, wenn sie einen anderen Dienst abonnieren müssen, um ihre Lieblingsserien zu sehen.

Das Management von Netflix glaubt nicht, dass es viele Auswirkungen auf die Preisgestaltung geben wird. Wenn die Kunden in erster Linie für den Zugang zu den Originalinhalten bezahlen, könnte das Unternehmen seine Preise weiter erhöhen, bis es das Preisniveau von AT&Ts HBO erreicht, das 15 US-Dollar pro Monat für HBO Go verlangt.

Trotz der Beliebtheit von lizenzierten Inhalten auf Netflix hat das Unternehmen sich und seine Inhalte für den bevorstehenden Wandel in der Branche positioniert, um den Kunden mehr Möglichkeiten zu bieten. Infolgedessen können die Investoren davon ausgehen, dass das Management diesen Umbruch übersteht und relativ ohne Beeinträchtigung bleibt, was das Abonnentenwachstum und die Preisgestaltung betrifft – die beiden wichtigsten Faktoren für das weitere Umsatzwachstum.

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Dieser Artikel wurde von Adam Levy auf Englisch verfasst und am 13.05.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix und Walt Disney. The Motley Fool empfiehlt Comcast.

Motley Fool Deutschland 2019