IPO/'WSJ': WeWork erwägt für Börsengang niedrigere Bewertung als gedacht
09.09.2019 | 08:42
Der US-amerikanische Büroraum-Anbieter WeWork fasst angesichts weitreichender Skepsis seiner Investoren laut einem Pressebericht eine deutlich niedrigere Bewertung für den geplanten Börsengang ins Auge als zunächst angenommen. Die Muttergesellschaft denke über eine Summe nach, die sogar unter der 20 Milliarden-Dollar-Marke liegen könnte, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen 47 Milliarden Dollar von privaten Investoren eingesammelt.
Sorgen würde den potenziellen Anlegern unter anderem die Unternehmensführung bereiten - aber auch das Geschäftsmodell sowie die Fähigkeit, Profite bei anhaltendem Wachstum zu generieren, schreibt das Blatt. So hatte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 1,61 Milliarden Dollar ausgewiesen. Dazu habe Mitgründer und Unternehmenschef Adam Neumann zuletzt hunderte Millionen Dollar an eigenen Aktien und Darlehen verkauft. Darüber hinaus kontrolliere er eine Mehrheit aller Stimmrechte und habe sein Gewicht an sogenannten "Supervoting-Shares" zuletzt verdoppelt, heißt es in dem Bericht.
Der Start einer Roadshow zur Bewerbung des Börsengangs sei aktuell
trotz allem für diesen Montag geplant, hieß es weiter im 'WSJ'.
Parallel dazu würde sich die Muttergesellschaft aber mit ihren
Investoren treffen, um Maßnahmen für eine größeres Interesse
potenzieller Anleger auszuloten. Das Unternehmen stehe unter anderem
in Gesprächen mit seinem größten Investor Softbank
Die Pläne für den WeWork-Börsengang waren bereits Ende April bekannt
geworden. So hatte das Unternehmen im Dezember einen entsprechenden
Antrag bei der SEC eingereicht. Im September hatte WeWork laut
Bloomberg einen Emissionserlös zwischen drei und vier Milliarden
Dollar ins Auge gefasst. Damit würde es sich um den zweitgrößten
Börsengang des Jahres handeln, nach dem des Fahrdienstleisters Uber
ISIN US90353T1007
AXC0090 2019-09-09/08:42
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.