Der TecDax-Titel Jenoptik verzeichnete gestern mit einem Kurssprung von 11,7 Prozent den größten Tagesgewinn seit Juni 2008. Auslöser für die Kursexplosion waren die in den vorläufigen Quartalszahlen enthaltenen unerwartet positiven Aussichten für den weiteren Jahresverlauf, woraufhin das Kursziel für die Aktie von mehreren Analysten auf 29 Euro hochgesetzt wurde. Bezogen auf den gestrigen Schlusskurs von 21,14 Euro würde das weiteres Aufwärtspotenzial von fast 40 Prozent bedeuten. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie gestern einen wichtigen Widerstand bei 20 Euro nach oben durchstoßen. Dennoch notiert das Wertpapier derzeit noch mehr als acht Prozent unterhalb der 200-Tage-Linie, die aktuell bei etwa 23 Euro verläuft. Damit hat sich der Titel seit dem Tief bei 13 Euro am 19. März bereits um mehr als 60 Prozent erholt. Davor hatte sich der Wert der Aktie im Zuge des Corona-Crashs allerdings innerhalb von 26 Handelstagen von 27,50 Euro auf 13,00 Euro mehr als halbiert. Inzwischen hat sich das Chartbild zwar wesentlich aufgehellt. Für einen langfristigen Aufwärtstrendwechsel müsste der Titel aber zunächst den GD200 und danach die bei 24 Euro verlaufende langfristige Abwärtstrendgerade überwinden. Darüber wäre der Weg bis zum Zwischenhoch vom November 2019 bei ungefähr 29 Euro frei. Vonseiten der Markttechnik befinden sich die Indikatoren auf Tagesbasis unmittelbar vor der Generierung von Kaufsignalen. Im Zweistunden-Chart drehten die Indikatoren bereits Mitte der vergangenen Woche in den Kaufmodus. Auf der kurzfristigen Zeitebene überwiegt daher die Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Kurse.

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