Die HSH Nordbank ächzt unter der anstehenden Privatisierung. In den ersten neun Monaten 2018 habe das Unternehmen einen Verust in Höhe von 102 Millionen Euro eingefahren, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank noch einen Gewinn von 176 Millionen Euro eingefahren. Man gehe im Zusammenhang mit der Privatisierung und der laufenden Umstrukturierung von weiteren Belastungen aus und rechne für das gesamte Geschäftsjahr 2018 mit einem Minus von 100 Millionen Euro.

Mit Blick auf das laufende Geschäft gibt man sich dennoch optimistisch. "Dank Einsparungen auf der Kostenseite, einer soliden Geschäftsentwicklung sowie Sanierungserfolgen im Schiffskreditportfolio" seien hohe Privatisierungskosten ausgeglichen worden, heißt es in der Mitteilung. Den Verwaltungsaufwand habe man um 13 Prozent reduziert.

Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein hatten die HSH Nordbank Ende Februar auf Druck der EU-Kommission für rund eine Milliarde Euro an eine Gruppe von US-Finanzinvestoren um die Investmentgesellschaft Cerberus und den Investor J.C. Flowers veräußert. Das unter einem Berg problematischer Schiffskredite ächzende Institut war zuvor mit Steuermilliarden vor der Pleite bewahrt worden. Die Privatisierung soll im 4. Quartal abgeschlossen werden.

Anfang November hatte die Bank mit einem konkreten Plan für den Wechsel aus dem öffentlich-rechtlichen Lager in den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken eine der letzten Hürden für die Privatisierung aus dem Weg geräumt. Der Verkauf ist umstritten. Der Bund der Steuerzahler prangert ihn in seinem aktuellen "Schwarzbuch" als größten Verschwendungsfall Norddeutschlands an./tos/he

AXC0235 2018-11-16/17:10

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