HSBC übertrifft Erwartungen im ersten Quartal, doch die Beteiligung an einer chinesischen Bank belastet die Bilanz. Wie reagieren Anleger?

Die jüngsten Nachrichten rund um die Großbank HSBC zeichnen ein gemischtes Bild. Einerseits überraschte das Institut mit starken Zahlen für das erste Quartal, andererseits wirft das Engagement in China einen Schatten auf die Bilanz. Was wiegt schwerer für die Anleger?

Operativ scheint es bei Europas größtem Kreditgeber rundzulaufen. Der Gewinn vor Steuern im ersten Jahresviertel lag mit 9,48 Milliarden US-Dollar deutlich über den Markterwartungen, die bei lediglich 7,83 Milliarden US-Dollar gelegen hatten. Auch die Umsätze übertrafen mit 17,65 Milliarden US-Dollar die Prognosen von 16,67 Milliarden US-Dollar. Insbesondere das Geschäft mit vermögenden Privatkunden sowie das Firmenkunden- und Investmentbanking zeigten sich robust. Als zusätzliches Bonbon für die Aktionäre wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu drei Milliarden US-Dollar aufgelegt – ein klares Signal der Zuversicht.

Droht ein Milliardenloch in China?

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Doch während die operativen Zahlen glänzen, braut sich an anderer Stelle Ungemach zusammen. Die Beteiligung an der chinesischen Bank of Communications (BOCOM) wird HSBC voraussichtlich einen erheblichen Verlust bescheren. Hintergrund ist eine Kapitalerhöhung bei BOCOM, die Teil eines staatlichen Programms zur Stützung der chinesischen Wirtschaft ist.

Dadurch wird sich der Anteil von HSBC an BOCOM von rund 19 Prozent auf etwa 16 Prozent verringern. Die Konsequenz: HSBC rechnet mit einem Verlust vor Steuern zwischen 1,2 und 1,6 Milliarden US-Dollar. Dieser Schlag ins Kontor wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung sichtbar werden, auch wenn er laut Bank keine wesentlichen Auswirkungen auf die Kapitalquoten oder die Dividendenzahlungsfähigkeit haben soll. Ein kleiner Trost: Steuerlich absetzbar ist dieser Verlust nicht.

Es ist nicht das erste Mal, dass die BOCOM-Beteiligung für Kopfschmerzen sorgt. Bereits im Februar des Vorjahres musste HSBC eine milliardenschwere Abschreibung auf diesen Anteil vornehmen, damals belasteten faule Kredite im Zuge der chinesischen Immobilienkrise die Bilanz der BOCOM. Die aktuellen Entwicklungen unterstreichen einmal mehr die Risiken, die mit dem Engagement im Reich der Mitte verbunden sind. Die Aktie bleibt somit ein Spielball zwischen starkem operativem Geschäft und den latenten Gefahren aus China.

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