Beim schwer angeschlagenen Kettcar-Hersteller Kettler gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer. Die nach dem Firmengründer benannte Heinz-Kettler-Stiftung verlängert ein dem Unternehmen gewährtes Darlehen. Darauf habe man sich mit Unternehmensvertretern, Gesellschaftern und dem vorläufigen Sachwalter geeinigt, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Die Stiftung ist nicht an dem insolventen Traditionsunternehmen mit zuletzt rund 500 Beschäftigten beteiligt.

Der Freizeitgerätehersteller hatte trotz des Einstiegs des Investors Lafayette Mittelstand Capital Ende Juli zum dritten Mal innerhalb von gut vier Jahren den Gang zum Insolvenzgericht angetreten. Durch die die Weiterführung des auslaufenden Darlehens von über 6,5 Millionen Euro werde "die Fortführung des Unternehmens und die Chance auf eine mögliche Auffanglösung gewahrt", hieß es in der Mitteilung der Stiftung. Der Einigung sei ein tagelangen Tauziehen zwischen den Beteiligten vorausgegangen.

Firmengründer Heinz Kettler hatte das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der führenden Hersteller von Sportgeräten, Fahrrädern und Gartenmöbeln gemacht. Er erfand unter anderem Deutschlands bekanntestes Tretauto. Spätestens nach dem Tod des Gründers 2005 ging es aber bergab. Schon 2009 musste Kettler Hunderte Arbeitsplätze abbauen. 2015 stellte das Unternehmen erstmals Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung./hff/DP/stw

AXC0281 2019-09-19/18:15

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