Seit dem 24. September ist Wirecard Mitglied im deutschen Aktienleitindex DAX. Wie die Societe Generale - siehe Nominierung I - hat sich auch HSBC für diese Aktie als Basiswert entschieden. Wieder handelt es sich um eine Aktienanleihe - diesmal aber um die Produkt-Variante Protect Pro. Da die Gründe für bzw. gegen ein Wirecard-Investment die gleichen wie bei der Societe Generale sind, soll hier nun der Unterschied zwischen den beiden Produktvarianten herausgearbeitet werden.

Grundsätzlich sind Aktienanleihen eine Kombination aus Schuldverschreibung und Terminmarktkonstruktion (Verkaufs-Option) und für risikobewusste Anleger gedacht, die in leicht steigenden oder seitwärts tendierenden Märkten auf interessante Zinszahlungen setzen und gleichzeitig dafür bereit sind, ein Aktienrisiko einzugehen. Die Ertragschancen sind auf den Kupon begrenzt. Dieser Kupon wird unabhängig von der Kursentwicklung des Basiswerts am Ende der Laufzeit ausgezahlt. Ob die Nominale zu 100 Prozent returniert wird, hängt wiederum von der Entwicklung des Basiswerts ab - in diesem Fall der Wirecard-Aktie.

Bei einer klassischen Aktienanleihe ist die Kursentwicklung während der Laufzeit egal, wichtig ist nur, dass der Basiswert am Schluss zumindest auf seinem Startkurs notiert. Dann gibt es die Nominale zu 100 Prozent in Cash zurück. Liegt der Kurs des Basiswerts hingegen unter seinem Startkurs, wird - je nach Ausgestaltung des Zertifikats - entweder der prozentuelle Verlust der Aktie einfach von der Nominale abgezogen und der Rest in Cash überwiesen, oder die zwischenzeitlich im Kurs gefallene Aktie statt der Nominale ins Depot eingebucht. Dann können Anleger entscheiden, ob der Verlust durch Verkauf sofort realisiert wird, oder auf bessere Zeiten gewartet wird.

Plus Teilschutz. Neben der klassischen Aktienanleihe gibt es Varianten, bei denen zusätzlich eine Barriere eingezogen ist. Diese Papiere beinhalten einen im Vergleich zu klassischen Aktienanleihen höheren Schutz. Das ist dann eine Aktienanleihe mit dem Zusatz ‘Protect’: Diese Barriere garantiert dem ­Anleger die Rückzahlung der Nominale zu 100 Prozent auch dann, wenn der zugrunde liegende Wirecard-Aktienkurs während der gesamten Laufzeit ein bestimmtes Niveau nicht berührt oder unterschreitet. Durch diesen zusätzlichen Schutz vor moderat fallenden Kursen - in diesem Fall 20 Prozent - ist der Kupon etwas geringer als bei klassischen Aktienanleihen. Wird die Barriere nie unterschritten, werden 100% des eingesetzten Kapitals und der Kupon ausbezahlt. Wird diese Barriere jedoch während der Laufzeit unterschritten, verhält sich das Zertifikat ab diesem Zeitpunkt wie eine normale Aktienanleihe und muss am Schluss wieder über seinem Startkurs notieren, damit die 100 Prozent der Nominale rückgezahlt werden. Der Kupon wird wieder in jedem Fall ausbezahlt.

Plus noch mehr Teilschutz. Eine weitere Variante von Aktienanleihen haben wir bei dieser Produktnominierung Protect ‘Pro’. Im Gegensatz zu Protect-Aktienanleihen wird hier die Barriere nur am Laufzeitende aktiv, d.h. entscheidend ist nur der Kurs des Basiswerts an diesem Tag. Wenn die Barriere zwischenzeitlich verletzt wird, ist dies ohne Belang. Falls der Referenzpreis am Bewertungstag auf oder oberhalb der Barriere notiert, so erhält der Kunde den Nominalbetrag zurück. Liegt der Kurs jedoch darunter so erleidet man einen Verlust da es zu einer Aktienlieferung kommt. Wegen des im Vergleich zu klassischen Aktienanleihen und Protect Aktienanleihen zusätzlichen Schutzes – und des damit geringeren Risikos – ist eine Protect Pro Aktienanleihe wiederum mit einem geringeren Zinskupon ausgestattet.

INFO Protect-Aktienanleihe Pro auf Wirecard

ISIN: DE000TD9SKZ2

Emittent: HSBC Trinkaus & Burkhardt

Produkt: Aktienanleihe Protect Pro

Basiswert: Wirecard

Nominale: 1000 Euro

Zeichnungsfrist: bis 15.10.2018

Basispreis: Schlusskurs vom 15.10.2018

Ausübungspreis: 100%

Bewertungstag: 18.10.2019

Barriere: 80%

Abwicklung: Zahlung oder Aktienlieferung

Zinskupon:  10,5%

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