Die Europa-Grünen fordern von Bundeskanzlerin Angela Merkel klare Unterstützung für ein schärferes EU-Klimaziel 2030. Eine Minderung der Treibhausgase um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sei das Minimum, sagte der Europaabgeordnete Sven Giegold der Deutschen Presse-Agentur. "Beim EU-Klimaziel 2030 duckt sich die Bundesregierung weg."

Die Kanzlerin hatte am Wochenende für das Ziel eines "klimaneutralen" Europa bis 2050 geworben. Das bedeutet, dass die EU bis dahin alle Treibhausgase vermeiden oder speichern muss. Dazu will die neue EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch einen Plan vorlegen, den sogenannten Green Deal.

Entscheidender sei jedoch das kurzfristige Ziel, meinte Giegold. "Wer bis 2050 klimaneutral sein will, muss schon heute die CO2-Emissionen senken. Klimaschutz darf nicht auf die lange Bank geschoben werden." Merkel solle auch von der Leyens kurzfristige Ziele klar mittragen.

Die Kommissionschefin ist für eine Verschärfung des EU-Klimaziels für 2030 auf 50 bis 55 Prozent. Derzeit sind es 40 Prozent. Würde das Ziel hochgesetzt, müsste auch Deutschland zusätzliche Anstrengungen unternehmen. "Mit schärferen Klimazielen der EU wäre das unzureichende Klimapaket der Bundesregierung endgültig Makulatur", meinte Giegold./vsr/DP/jha

AXC0032 2019-12-10/06:27

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