Viele ETF-Investoren verfolgen mit ihren Passivfonds letztlich ein Ziel: Sie wollen so einfach wie möglich ein globales Portfolio errichten, um so möglichst diversifiziert an der Entwicklung des gesamten Marktes partizipieren zu können. Eine Zielvorgabe, die natürlich einleuchtet, allerdings gar nicht mal so einfach umzusetzen ist.

Insbesondere globale ETFs, wie Passivfonds auf den MSCI World, haben so beispielsweise ihre Tücken. Dieser spezielle Index hat einen signifikanten Schwerpunkt auf US-Aktien und zudem sind hier die Branchen nicht sonderlich gleichmäßig vertreten. Als Investor erhält man hier daher letztlich ein bisschen Globalität, nicht jedoch in Gänze.

Wer daher als Passivinvestor einen wirklich globalen Mix erhalten möchte, muss leider andere Wege ausprobieren. Werfen wir nun im Folgenden einen Blick auf zwei verschiedene Möglichkeiten, wie man sich ein passives, globales Portfolio erstellen kann, sowie auf die Vor- und Nachteile dieser Varianten.

Sei selbst dein globaler Dirigent

Eine erste Möglichkeit, um ein passives, globales Portfolio zu kreieren, dürfte zunächst darin bestehen, dass man diese Aufgabe selbst in die Hand nimmt und mit vielen verschiedene ETFs seine eigene Globalität errichtet. Viele Passivfonds sind so beispielsweise ländergebunden und bilden die erste, zweite oder auch dritte Börsenliga des jeweiligen Staates ab, entsprechend scheinen hier die Möglichkeiten sehr frei zu sein.

Aus dieser Freiheit resultieren einige Vorteile. So kann man als ETF-Investor beispielsweise individuelle Schwerpunkte setzen. Wer überzeugt ist, dass die Emerging Markets die beste Zukunft besitzen, kann diese entsprechend besitzen. Wer hingegen eher ein Fan der BRIC-Staaten ist, kann auch das in seinen Eigenbau einfließen lassen. Der Individualität sind hier quasi kaum Grenzen gesetzt und möglicherweise wird man sogar ein glückliches Händchen bei der eigenen Auswahl beweisen.

Nichtsdestoweniger bietet dieser Freiraum auch einen größeren Nachteil. Durch das individuelle Auswählen könnte es so beispielsweise sein, dass man nicht einmal den MSCI World als Vergleichsmarkt schlägt. Zudem ist dieser Ansatz mit so einigem an Planung und Überlegungen verbunden, was diesen Weg aufwendiger werden lässt. Wer daher diese Möglichkeit in Betracht zieht, sollte aufpassen, es nicht zu übertreiben. Denn ansonsten dürften ab irgendeinem Zeitpunkt auch Einzelaktien eine Option werden, was den zeitlichen Aufwand dieser Investitionsstrategie angeht.

Suche dir globale Themen aus

Ein zweiter Ansatz könnte darin bestehen, dass man sich ein bestimmtes globales Thema aussucht, von dem man sich eine etwas globalere Diversifikation erhofft. Ohne jetzt an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen zu wollen, aber ETFs mit den Schlagwörtern Global Dividend Aristocrats könnten möglicherweise eine Option sein, über die man als passiver Investor nachdenken könnte.

Ein solcher Ansatz hat unterm Strich nämlich den charmanten Vorteil, dass die Auswahl engeren Kriterien unterliegt, was hier möglicherweise eine etwas stärker gewichtete Streuung ermöglichen kann, allerdings nicht muss. Entsprechend sollte man natürlich auch bei den jeweiligen Schlagworten überprüfen, wie viel Globales in den jeweiligen Passivfonds steckt.

Auch wenn dieser Weg unterm Strich sehr chancenreich sein kann, sollte man sich hierbei der Tatsache bewusst sein, dass man leider ebenfalls lediglich einen engen Mix abbekommt. Viele Dividendenaristokraten kommen so häufig eher aus unzyklischen Geschäftsfeldern und sind eher defensiver Natur. Das könnte möglicherweise einen gesunden Branchenmix erschweren.

Der heilige Gral dürfte dieser Weg daher unterm Strich auch nicht sein, weshalb man auch hier sehr sorgfältig Chancen, Risiken und Verluste untereinander abwägen sollte.

Ein Mix ist möglich!

Letztlich ist jedoch natürlich auch ein Mix mehrerer Optionen möglich. Beispielsweise einer, bei dem man den MSCI World als Ausgangslage nimmt und ihn jeweils um andere Regionen erweitert. Oder Dividendenaristokraten. Oder auch beides. Der Fantasie sind hierbei ebenfalls keinerlei Grenzen gesetzt.

Wichtig dürfte jedenfalls für den Anfang sein, dass man sich als Investor bewusst ist, dass der MSCI World nicht die beste diversifizierte Option ist, sondern eine, die möglicherweise noch ergänzt oder aber gänzlich durch andere passive Fonds ersetzt werden sollte, wenn man einen globalen Anspruch verfolgt.

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