Gut zwei Monate nach der
Inhaftierung von Automanager Carlos Ghosn in Japan kommt der
Verwaltungsrat von Renault am Donnerstag zusammen, um
über die Führung der Gruppe zu beraten. Nach den Worten von
Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire wird das
Topgremium in Boulogne-Billancourt bei Paris dann auch die "nötigen
Entscheidungen" treffen.
Im Paris wird erwartet, dass Ghosns Aufgaben als Konzernchef auf
seinen bisherigen Stellvertreter Thierry Bolloré und Michelin
-Chef Jean-Dominique Senard aufgeteilt werden. Renault
hat sich bisher offiziell zu diesem Szenario nicht geäußert. Le
Maire sagte in einem Interview, dass Senard "ein hervorragender
Präsident von Renault" sein würde. Der Staat hält bei Renault 15
Prozent der Anteile und ist deshalb ein wichtiger Akteur bei dem
Hersteller.
Der 64-jährige Ghosn, der einst Nissan vor der nahen
Pleite gerettet und zusammen mit Renault und Mitsubishi eine
mächtige Autoallianz geschmiedet hatte, war im November in Tokio
wegen Verstoßes gegen japanische Börsenauflagen festgenommen und
später angeklagt worden. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft
private Investitionsverluste auf Nissan übertragen haben. Die
Renault-Partner Nissan und Mitsubishi entließen daraufhin Ghosn als
Verwaltungsratschef. Bis zu einem Prozess könnten noch Monate
vergehen. Vor Gericht hatte der Top-Manager seine Unschuld
beteuert./cb/DP/he
ISIN JP3672400003 FR0000131906 FR0000121261
AXC0018 2019-01-24/05:50
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