War das ein Aufatmen. Knapp fünf Prozent legte die Fresenius-Aktie Mitte der Vorwoche zu. Das bis dato in diesem Jahr beste Tagesergebnis als Reaktion auf die Veröffentlichung der 2018-er-Zahlen. Beispiele für Analystenreaktionen auf die Zahlen: LBBW bleibt beim Kaufen und erhöht das Kursziel von 51 auf 58 Euro; MM Warburg sieht keinen Grund sein Kursziel von 65 Euro zu ändern - die große Mehrheit jener 26 Analysten, die Fresenius covern, hat sich aber noch nicht gemeldet. Ein Stimmungsumschwung scheint aber auch hier im Gang zu sein, der sich an der Börse bereits zeigt: YTD liegt Fresenius mit einem Plus von rund 15 Prozent im Spitzenfeld der DAX-Performer. Nach einem doppelten DAX-Verlust im Vorjahr und gar der roten Laterne in 2017, als eines von nur fünf Unternehmen im deutschen Leitindex, die das Jahr mit einem Minus abschlossen.

Doch nun scheint das Management das Vertrauen des Kapitalmarkts wieder zurückzugewinnen, nachdem der Weg zuletzt mit der geplatzten Milliardenübernahme des US-Generikaherstellers Akorn sowie Problemen im deutschen Klinikgeschäft und bei der Dialysetochter FMC für einen eher steinigen Weg sorgten. Im vergangenen Jahr war der Umsatz im gesamten Fresenius-Konzern leicht zurückgegangen, auf vergleichbarer Basis legte der Erlös um 2 Prozent auf 33,5 Milliarden Euro zu. Der bereinigte Gewinn stieg um 4 Prozent auf 1,87 Milliarden Euro. Der Börse gefiel vor allem, dass das Management mehr Geld in die Hand nimmt, um die Probleme anzugehen. Die Investitionen werden auf rund 2,5 Mrd. Euro erhöht. Das Geld soll fließen, um etwa die Personaldecke im Pflegebereich der deutschen Krankenhäuser zu stärken (1000 neue Pflegekräfte). Im deutschen Krankenhausgeschäft hatte der Konzern 2018 mit einem verstärkten Abgang von Ärzten zu kämpfen, weil das Unternehmen zuvor Therapiefelder in einzelnen Kliniken gebündelt hatte. Zudem sanken die Behandlungszahlen aufgrund des Trends zu ambulanten Behandlungen. Allein im Schlussquartal brach das Ergebnis im Klinikgeschäft um 16 Prozent ein.

So funktioniert’s. Mit einer Aktienanleihe tauschen Anleger das theoretisch unbegrenzte Steigerungspotenzial der in diesem Fall Fresenius-Aktie gegen einen fixen Zinskupon (von 6,1 Prozent). Während dieser Zinskupon unabhängig von der Entwicklung der Fresenius-Aktie während der Laufzeit ausgezahlt wird, ist die Rückzahlung der Nominale (der Aktienanleihe) von der Kursentwicklung beeinflusst: Notiert die Aktie am Schluss zumindest auf dem Startkurs, gibt’s 100% Prozent der Nominale zurück. Andernfalls wird die zwischenzeitlich im Kurs gefallene Aktie statt der Nominale eingebucht. In diesem Fall haben wir es mit einer Aktienanleihe des Typs Protect samt Zusatz Pro zu tun. Heißt, der Protect-Mechanismus garantiert die Rückzahlung der Nominale, selbst wenn die Fresenius-Aktie einen zuvor festgelegten Verlust erleiden sollte. Beim Nominierungsprodukt sind das 25 Prozent. Der Zusatz Pro zeigt, dass diese Barriere nicht die gesamte Laufzeit über halten muss, sondern nur zu Laufzeitende wichtig ist und die Aktie zwischenzeitlich auch mehr verlieren könnte. 

INFO Protect-Aktienanleihe Pro auf Fresenius

ISIN: DE000TR19ZY6

Emittent: HSBC

Basiswert: Fresenius SE

Produkt: Aktienanleihe

Typ: Protect Pro

Währung Produkt: Euro

Währung Basiswert: Euro

Nominale: 1000 Euro

Basispreis: 49,17 Euro = 100%

Bewertungstag: 20.03.2020

Bezugsverhältnis: 1:1

Barriere: 75% = 36,88 Euro

Zinskupon p.a.: 6,1%

Rückzahlung: Bar oder Aktie

Abstand zur Barriere: 23,2%

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