Ford verzeichnet im April ein deutliches Absatzplus bei Trucks und Hybriden, während die Verkäufe von Elektroautos stark zurückgehen. Wie reagieren die Anleger?

Der US-Autoriese Ford präsentierte für April beeindruckende Verkaufszahlen auf dem Heimatmarkt, getrieben von Trucks und Hybriden. Doch ein genauerer Blick offenbart eine deutliche Schwäche im Zukunftsmarkt der Elektroautos. Was steckt hinter dieser Entwicklung und wie reagieren Anleger?

Trucks und Hybride geben Gas

Insgesamt konnte Ford seine US-Absätze im April um beachtliche 16 Prozent auf 208.675 Fahrzeuge steigern. Besonders stark lief es bei den bei Amerikanern beliebten Pickup-Trucks: Hier legten die Verkäufe, angeführt von der F-Serie und dem kompakten Maverick, um satte 23 Prozent zu. Ein klares Signal, dass das Kerngeschäft brummt.

Auch die Hybridmodelle erfreuen sich wachsender Beliebtheit und verzeichneten ein Absatzplus von 30 Prozent. Offenbar halfen hier auch gezielte Rabattaktionen und Preisnachlässe, um Kunden trotz potenzieller Zollängste und Preiserhöhungen bei Wettbewerbern zum Kauf zu bewegen.

Elektro-Flaute: Nur ein Übergangsproblem?

Während Verbrenner und Hybride glänzten, bot das Elektro-Segment ein ernüchterndes Bild. Der Absatz des Hoffnungsträgers Mustang Mach-E brach im Jahresvergleich um 40 Prozent ein. Beim elektrischen Pickup F-150 Lightning sah es mit einem Minus von 17 Prozent kaum besser aus.

Wie lässt sich dieser deutliche Dämpfer erklären? Ford selbst verweist auf den gerade stattfindenden Modelljahreswechsel bei beiden Fahrzeugen und eine daraus resultierende sehr geringe Verfügbarkeit bei den Händlern. Die Lagerbestände seien extrem niedrig gewesen. Das Unternehmen erwartet daher bereits für Mai wieder eine deutliche Verbesserung der EV-Verkaufszahlen.

Drohende Zoll-Belastung?

Zusätzliche Unsicherheit könnte von der Handelspolitik ausgehen. Experten warnen, dass verschärfte Zölle die Preise für Fahrzeuge empfindlich erhöhen könnten. Insbesondere importierte Modelle, darunter auch E-Autos wie der in Mexiko gefertigte Mustang Mach-e, könnten mit Preisaufschlägen von 10.000 bis 12.000 Dollar belegt werden. Aber auch in den USA gebaute Fahrzeuge wie der Ford Explorer könnten mit 2.000 bis 3.000 Dollar teurer werden.

Die Aktie zeigte sich zuletzt bei 10,10 Dollar mit einem leichten Plus wenig beeindruckt von den gemischten Nachrichten. Anleger scheinen vorerst die starken Gesamtverkäufe höher zu gewichten, beobachten aber genau, ob die E-Auto-Strategie bald wieder Fahrt aufnimmt. Die kommenden Monate dürften zeigen, ob die EV-Schwäche nur ein kurzes Zwischentief war.

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