Bei der Lufthansa bahnt sich ein neuer Konflikt mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo an. Die Gewerkschaft warf der Fluggesellschaft am Montag vor, "jedes Gespräch mit der Kabinengewerkschaft konzernweit" abzulehnen. Insbesondere bei der Lufthansa-Tochter Eurowings spitze sich der Konflikt nun zu. In den nächsten Tagen wollen die Gremien der Gewerkschaft das weitere Vorgehen beraten und am Donnerstag (20.6.) die Öffentlichkeit informieren.

Ufo und Eurowings hatten 2017 den SPD-Mann Klaus Wowereit als Schlichter für ihren damaligen Tarifkonflikt eingeschaltet. In einem Schiedsverfahren habe man sich auf eine Reihe von Tarifverträgen geeinigt. Eurowings habe diese nun nicht anerkannt, womit das Verfahren am Wochenende ergebnislos geendet sei, hieß es.

"Einseitig elementare, längst beschlossene Regelungen für die Kolleginnen und Kollegen zu verhindern, ist nicht zu akzeptieren", erklärte der stellvertretende Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr. Das "Verhandlungsembargo" sei inakzeptabel und werde "konkrete Auswirkungen" in den Konzern-Flugbetrieben haben. Die Ufo-Vorsitzende Sylvia De la Cruz sagte: "Ab diesem Punkt ist nichts mehr auszuschließen."

Eine Lufthansa-Sprecherin betonte, man stehe weiter zur Tarifpartnerschaft. "Hierzu brauchen wir einen zuverlässigen Tarifpartner." Derzeit sei nicht erkennbar, "wann und wie Ufo ihrer Rolle als berechenbarer, konstruktiver Tarifpartner wieder gerecht werden kann. Daher finden aktuell keine Gespräche statt." Bei Ufo gab es in den vergangenen Monaten einen heftigen internen Führungsstreit, in dem Chef Nicoley Baublies und weitere Vorstände zurücktraten.

Im März hatte Ufo Tarifverträge mit Lufthansa gekündigt und drei Monate vor Ende der Friedenspflicht per 30. Juni mit einem Streik des Kabinenpersonals im Sommer gedroht. Lufthansa hatte die Kündigungen jedoch nicht anerkannt./ben/als/DP/stk

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AXC0239 2019-06-17/17:13

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