Familienunternehmen in Deutschland befürchten durch Straf- und Ausgleichszölle der USA erhebliche Wettbewerbsnachteile. "Wir sollten uns nicht damit abfinden, dass laufend neue Zölle erhoben werden und der Handelskonflikt weiter eskaliert", sagte der Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen, Stefan Heidbreder, am Donnerstag. Der Streit zwischen den USA und der Europäischen Union greife längst auf Branchen über, die mit dem ursprünglichen Konflikt nichts zu tun hätten.

Die USA hatten zuvor mehrere kleinere Änderungen an der Liste der von Strafzöllen betroffenen Produkte vorgenommen. So werden vom 1. September an Marmeladen aus Deutschland und Frankreich bei der Einfuhr in die USA von Strafzöllen betroffen sein, nicht aber mehr griechischer Käse und Kekse aus Großbritannien.

Grundlage der Strafzölle der USA ist ein WTO-Urteil wegen jahrelanger rechtswidriger Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus . Bereits im vergangenen Oktober waren von den USA deswegen Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf zahlreiche Produkte aus Europa erlassen worden. Betroffen sind zum Beispiel Wein aus Deutschland und Frankreich, Parmesan aus Italien und Olivenöl aus Spanien.

Da die Höhe der Zölle und die betroffenen Warengruppen von den USA einseitig verändert würden, sei die Verunsicherung bei den Unternehmen groß, erklärte Heidbreder. Die Stiftung schlug einen europäischen Ausgleichsfonds für betroffene Firmen vor. "Diese Kompensation wird dazu führen, dass die EU in Handelsstreitigkeiten glaubwürdiger und durchsetzungsfähiger wird", erklärte Heidbreder./tam/DP/nas

 ISIN  NL0000235190

AXC0373 2020-08-13/17:48

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