Am Donnerstag (12.09.2019) ist die Zinsentscheidung rund um die Europäische Zentralbank (EZB) und ihren Präsidenten Mario Draghi gefallen. Die EZB hat eine weitere Lockerung der Geldpolitik beschlossen und senkte den Einlagenzins auf minus 0,5 % ab. Zuvor lag der Einlagenzins bei minus 0,4 %. Der Leitzins bleibt, wie bisher, bei 0 %. Zusätzlich zu dieser Zinsentscheidung möchte die EZB den Kauf von Anleihen verstärken. Verschaffen wir uns einen kurzen Überblick über diese jüngsten Meldungen.

Wieso schreibt die lockere Geldpolitik der EZB ein weiteres Kapitel?

Das grundsätzliche Mandat der EZB bezieht sich darauf, für den Erhalt der Geldwertstabilität zu sorgen. Dementsprechend sollte die Inflationsrate bei etwa 2 % gehalten werden. Offiziell (die Betonung liegt auf offiziell) wird diese Inflationsrate seit Jahren nicht erreicht und daher sieht sich Mario Draghi erneut gezwungen, zu handeln.

Indem der Einlagenzins erneut verringert wird, bestraft man Banken mit einer negativen Rendite, wenn diese ihr Geld bei der EZB parken möchten. So möchte man die Banken dazu bewegen, ihre Gelder beispielsweise mittels Kredite in den Markt zu pumpen. Dadurch schafft man wiederum eine höhere Geldmenge und bekanntermaßen sorgt diese dann für eine steigende Inflation – so zumindest der Plan, der mehr oder weniger seit Jahren so oder so ähnlich praktiziert wird. Die Anleihenkäufe nutzt die EZB zusätzlich als Mittel, um Geldmengen in Umlauf zu bringen und ihr Ziel der Preisniveaustabilität zu verfolgen.

Das Vermögen von Sparern könnte weiter dahinschmelzen

Meiner Meinung nach liegt die reale Inflationsrate, zumindest auf einige Güter des täglichen oder wiederkehrenden Bedarfs, bereits seit Jahren über den gepredigten 2 %, und somit müssen wir bereits für bestimmte Käufe zunehmend mehr Geld in die Hand nehmen. Da der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung ein fleißiges Sparerdasein führt und sein Geld auf Sparbüchern liegen lässt, tritt ein realer Geldwertverlust ein – die Inflation nagt an dem Wert des gesparten Geldes und die Fast-null-Zinsen, die man für seine Einlagen auf dem Sparbuch erhält, können diesem Prozess nicht entgegenwirken.

Sollten in Zukunft einige Banken aus Kostengründen auf die Idee kommen, Minuszinsen bei ihren Privatkunden anzusetzen, dann könnte das Geld der deutschen Sparer deutlich schneller dahinschmelzen. Die Frage ist nur, ob und wann Banken einen solch drastischen Schritt gehen werden. Immerhin sind die Banken dringend auf die Kundeneinlagen angewiesen, denn diese sind im Endeffekt zinslose Leihgelder an die Bank, mit der diese wirtschaften kann. Sollten also Privatleute mit Minuszinsen abgestraft werden, könnte das zu einem Umdenken bei den deutschen Sparern führen.

Aktionäre haben es einfacher

Wenn man in Aktien investiert, investiert man in echte Unternehmen. Findet man durch eine sorgfältige Analyse Unternehmen, von denen man glaubt, dass sie eine gute Zukunft vor sich haben, wird man in aller Regel und auf langfristige Sicht positive Renditen erreichen – ganz ohne Angst vor Minuszinsen und Inflation.

Für Börsenneulinge mag das anfänglich nicht ganz einfach sein, daher kann man es zu Beginn auch mit einem ETF oder einem Fonds probieren. So oder so, eingefleischte Sparer sollten sich wappnen, denn meines Erachtens stehen auch in den nächsten Jahren die Chancen ziemlich schlecht, dass die Zinsen durch die EZB angehoben werden. Wir Fools möchten dir mit unseren Artikeln dabei helfen, dein Geld clever einzusetzen und besser zu investieren, damit auch du dir irgendwann keine großen Sorgen mehr um den Wertverlust deines Vermögens machen musst.

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Motley Fool Deutschland 2019