Experten: Anerkennung ausländischer Abschlüsse dringend verbessern
04.07.2022 | 15:14
HANNOVER (dpa-AFX) - Der in vielen Branchen immer größer werdende Fachkräftemangel macht nach Meinung von Experten mehr und besser gesteuerte Zuwanderung nötig. "Ein Hauptproblem ist die Anerkennung der beruflichen Abschlüsse", sagte Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit am Montag. "Das ist die große Baustelle, an die wir ran und die wir völlig neu regeln müssen."
Auch jenseits der akuten Personalengpässe etwa an Flughäfen, in der
Gastronomie oder bei verschiedenen Hilfstätigkeiten riskiere das
Land viel, wenn Einwanderung für den Arbeitsmarkt nicht effizienter
ablaufe. Sonst könnten noch stärker als befürchtet die Sozialsysteme
in Schräglage geraten. An einer Diskussion in Hannover nahmen auch
Vertreter von Deutscher Post DHL und Continental
Der Chef des Bereichs Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung am IAB schätzt, dass die Bundesrepublik 400 000 bis 500 000 Zuzüge im Jahr bräuchte, um den Gesamtbedarf zu decken. "Davon sind wir sehr weit weg." Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz leiste in dieser Hinsicht nicht genug. Außerdem müssten für diejenigen, die kämen, mehr berufsbegleitende Sprachprogramme angeboten werden. Dies sei für die Integration entscheidend./jap/DP/mis
AXC0185 2022-07-04/15:14
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.