Der niederösterreichische Versorger EVN hat am Mittwoch Preissenkungen angekündigt. "Längst überfällig", reagierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Die EVN Energievertrieb GmbH&Co KG beabsichtige, ihren Kunden, die zum 30. Juni des Jahres einen aufrechten Vertrag haben, im zweiten Halbjahr 2023 "maßgeschneiderte Angebote für Neuabschlüsse anzubieten", die einer Preissenkung von 15 bis 20 Prozent entsprechen, hatte der Versorger in einer Aussendung mitgeteilt.

"Wenn die derzeitige internationale Preissituation stabil bleibt, kommt es dadurch zu einer Entlastung in dreistelliger Millionenhöhe", so Geschäftsführer Herwig Hauenschild. Details müssten im Rahmen der EnergieAllianz Austria erarbeitet werden.

Sie "habe in der aktuellen Situation überhaupt kein Verständnis, wenn sich Energieversorger ein Körbergeld auf Kosten unserer Landsleute verdienen. Daher müssen sich die gesunkenen Großhandelspreise auf den Stromrechnungen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher so schnell und deutlich wie möglich bemerkbar machen", betonte die Landeshauptfrau. Die angekündigte Preissenkung der EVN in der Höhe von bis zu 20 Prozent im Laufe der kommenden Monate sei "gut und richtig und vor allem: längst überfällig". Sollten die Großhandelspreise in den kommenden Monaten weiter sinken, werde erwartet, dass das Management umgehend reagiere. "Darauf werden wir sehr genau achten", so Mikl-Leitner.

Erst am Dienstag hatten sich NEOS im Bundesland für eine Sonderprüfung der EVN durch den Landesrechnungshof ausgesprochen. Unter die Lupe genommen werden sollen Preiskalkulation, deren Offenlegung die Grünen forderten, und Stromherkunft. Der Landtagsklub der SPÖ Niederösterreich kündigte am Mittwoch an, die Beauftragung des Landesrechnungshofs mit einer Sonderprüfung zu unterstützen.

we/vos

 ISIN  AT0000741053
 WEB   http://www.evn.at

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.