Die europäischen Börsen haben am Donnerstag zu Mittag zugelegt. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,62 Prozent auf 3.280,73 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.30 Uhr mit 12.451,58 Punkten und einem Plus von 1,56 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London legte 0,57 Prozent auf 6.192,76 Punkte zu.

Die Hoffnung auf erfreuliche US-Arbeitsmarktdaten haben am Donnerstag die Börsen hochgetrieben. Zudem dürften auch Nachrichten zu Fortschritten in der Impfstoffentwicklung gegen das Corona-Virus stützen. Der US-Pharmakonzern Pfizer sowie die Mainzer Biotechnologiefirma Biontech hatten am Vorabend erste positive Ergebnisse für ihren Impfstoffkandidaten BNT162 vorgelegt.

Gut gesucht waren an den Börsen im Frühhandel Bankwerte wie Societe Generale (plus 4,51 Prozent) oder Banco Santander (plus 4,39 Prozent). Unter den Gewinnern fanden sich auch Automobilwerte wie Volkswagen (plus 2,03 Prozent) oder Daimler (plus 2,19 Prozent). Das deutsche ifo-Institut hat auf Basis seiner aktuellen Konjunkturumfrage einen positiven Stimmungsumschwung der Autobranche gemeldet. Zudem hat Chinas Autoherstellerverband CAAM gute Absatzzahlen für Juni gemeldet.

An der Londoner Börse stiegen Aktien von Associated British Foods deutlich um 5,52 Prozent. Der Einzelhandelskonzern hat von einer ermutigenden Umsatzentwicklung nach der Wiedereröffnung der Geschäfte seiner Modeladenkette Primark berichtet.

Überraschend glimpflich waren die am Vormittag gemeldeten Arbeitsmarktdaten aus Europa ausgefallen. Im Mai ist die Arbeitslosenquote im gemeinsamen Währungsraum auf 7,4 Prozent gestiegen, nach 7,3 Prozent im April, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlich stärkeren Anstieg auf 7,7 Prozent gerechnet.

Mit Spannung erwartet wird an den Börsen aber vor allem der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Nachmittag. Wegen eines Feiertag wird der Bericht statt wie gewohnt am Freitag schon am Donnerstag veröffentlicht.

Die Analysten der Helaba sind für den US-Arbeitsmarktbericht optimistisch. "Wir rechnen mit einem deutlichen Plus bei der Zahl der Beschäftigten und einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 12 Prozent", schreiben die Experten.

Weitere Signale dürften die ebenfalls anstehenden Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf US-Arbeitslosenunterstützung liefern. Die Helaba-Analysten prognostizieren hier zwar weiter eine Zahl über der Millionenmarke, aber eine abnehmende Dynamik. Positive Impulse werden schließen auch von den Daten zu den Auftragseingänge der US-Industrie erwartet.

mik/ste

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