Deutliche Verluste an den Börsen in China und Hongkong dürften am Montag die Risikobereitschaft an Europas Börsen hemmen. Der Wiener ATX wird knapp vor Handelsbeginn mit einem Minus von 0,2 Prozent indiziert. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex DAX signalisiert rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart ein Minus von 0,4 Prozent auf 14.478 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 wird ebenfalls mit Abschlägen erwartet.

In China nehmen die Proteste der Bevölkerung gegen die strikten Maßnahmen der Null-Covid-Politik des Staates zu. Ständige Corona-Tests und Überwachungen durch Apps, Ausgangssperren und Zwangsquarantänen, die nötige Rettungs- und Hilfsmaßnahmen wie zuletzt etwa angesichts eines Wohnungsbrandes in Ürümqi erschweren, sorgen für Frust. Während der größten Protestwelle seit Jahrzehnten wurden bereits zahlreiche Menschen festgenommen.

"Die Proteste in China sind eine neue Situation für die Börsianer. Und neue Situationen sind immer mit reichlich Unsicherheit verbunden", erläuterte der Marktexperte Altmann weiter. Die aktuellen Covid-Ausbrüche schürten zudem die Angst vor einer längeren wirtschaftlichen Durststrecke im Reich der Mitte.

Es sollte aber nicht vergessen werden, dass Chinas Machthaber auch mit konjunkturell positiver Lockerung der Lockdowns auf die Proteste reagieren könnten, schrieb Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann in einem Morgenkommentar.

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