Viele ETFs haben im Corona-Crash Federn lassen müssen. Ein handelsüblicher DAX-ETF steht im laufenden Jahr bereits um rund 30 % im Minus (Stand: 02.04.2020).

Das ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang – schließlich ist der ETF noch da. Im besten Fall kann das gute Stück in Zukunft wieder aufholen oder realisiert zwischendurch sogar die eine oder andere Ausschüttung.

Sofern der ETF der Wahl nicht liquidiert wird! Spätestens dann ist die Krise endgültig im Depot angekommen.

Wer sich an den folgenden fünf Kriterien entlanghangelt, findet leicht raus, ob das persönliche ETF-Depot kurz vor einer großen Säuberung steht.

1. Wer schrumpft, fliegt raus

Das ETF-Universum besteht nicht nur aus DAX-ETFs. Es gibt auch viele Nischen-ETFs, die spezielle Märkte, Regionen oder Branchen abbilden.

Doch gerade in der Nische befinden sich einige ETFs, die nur wenige Millionen Euro Volumen auf die Waage bringen. Im Corona-Crash könnte es bei dem einen oder anderen Exemplar sogar eher weniger als mehr Volumen geworden sein.

Als Faustregel gilt: Ein ETF sollte ein Volumen von 50 Mio. Euro besser nicht langfristig unterschreiten. Ansonsten könnte der Anbieter die Wirtschaftlichkeit infrage stellen.

2. Wer lange erfolglos bleibt, fliegt raus

Ein geringes Volumen ist kurz nach der Auflage kein Problem. Die Käufer müssen sich auf den frischen ETF schließlich erst einschießen.

Doch mehr als drei Jahre geben die Anbieter einem ETF für gewöhnlich nicht. Nach dieser Schonfrist sollte sich ein ETF bei den Käufern beliebt gemacht haben. Sinkt das Volumen nach langer Erfolglosigkeit unter die Grenze der Wirtschaftlichkeit, ist die Chance auf eine Liquidierung hoch.

3. Wer wenig gehandelt wird, fliegt raus

Ein geringes Volumen in Kombination mit lang anhaltender Erfolglosigkeit muss aber noch lange nicht die Todesstrafe nach sich ziehen.

ETFs, die stark gehandelt werden und somit ein hohes Handelsvolumen haben, könnten mit einem blauen Auge davonkommen. In diesem Fall kann man sich als passiver Anleger ausnahmsweise bei den aktiven Händlern bedanken.

Wird ein stark abgemagerter ETF allerdings zugleich wenig gehandelt, könnte es eng werden.

4. Wer keine Lücke findet, fliegt raus

Aber auch ein geschrumpfter ETF, der wenig gehandelt wird und lange keine neuen Käufer anlocken konnte, hat noch eine Chance.

Wird eine Lücke bedient, die konkurrierende Anbieter nicht füllen können oder wollen, hat auch ein sonst eher schwacher Kandidat seine Daseinsberechtigung.

5. Wer keine großen Brüder hat, fliegt raus

Nicht alle ETF-Anbieter sind große Fische. Unter den zehn größten ETF-Anbietern verwaltet der größte mehr als 450 Mrd. US-Dollar, während der kleinste gerade einmal 15 Mrd. US-Dollar auf die Waage bringt (Stand: Q4 2019).

Wer groß im Geschäft ist, kann sich ein paar schwache Ausreißer eher erlauben als das kleine Start-up. Das gilt für alle Branchen – auch für ETF-Anbieter.

Wer seine Hausaufgaben gemacht hat, steht jetzt gut da

Mir sind schon einige ETFs über den Weg gelaufen, die auf den ersten Blick die allerbesten Eigenschaften hatten, sich bei genauerer Analyse allerdings als optimaler Liquidierungskandidat entpuppten.

Prinzipiell ist eine Liquidierung kein Beinbruch. ETF-Investoren erhalten nach dem Zwangsverkauf den aktuellen Gegenwert und können sich woanders umsehen.

Doch gerade passive ETF-Investoren wollen genau das nicht. Jedenfalls nicht kurzfristig. Ein Verkauf ist hier frühestens in ein paar Jahrzehnten ein Thema.

Wer sich an einen ETF klammert, der nach den fünf genannten Kriterien auf der Abschussliste steht, könnte schon bald auf realen Verlusten sitzen. ETF-Investoren, die bereits vor dem Kauf ihre Hausaufgaben gemacht haben, können weiter passiv von der Seitenlinie zuschauen.

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