ETFs können ein guter und vor allem relativ sicherer Weg sein, das eigene Vermögen zu vermehren. Wer nur auf Länder-Indizes setzt und ein paar wichtige Auswahlkriterien beachtet, kann damit sogar besser als der breite Markt abschneiden, obwohl das Erreichen der Marktrendite schon ein sehr gutes Ergebnis darstellt.

Wie können wir mit ETFs besser als der breite Markt abschneiden? Dies kann gelingen, indem wir immer nur in die günstig bewerteten Länder der Welt investieren und die teuren sowie stark gestiegenen Länder-ETFs verkaufen beziehungsweise reduzieren. So handeln wir antizyklisch, was auf Dauer zu einer Überrendite führt.

Anders als bei Einzelaktien können wir mit Länder-ETFs zudem relativ sicher sein, dass sie langfristig immer wieder neue Hochs erreichen, denn auf Dauer steigt die Wirtschaftsleistung so gut wie aller Volkswirtschaften. Gehen einzelne Unternehmen im ETF in der Krise in die Insolvenz, werden sie innerhalb des ETFs automatisch ausgetauscht, womit sich viele Anleger sonst sehr schwertun. Daraus ergibt sich ein psychologischer Vorteil.

Ähnlich wie bei Aktien empfiehlt sich auch bei Länder-ETFs eine Streuung. Etwa zehn Fonds sind eine gute Richtgröße. Doch welche Länder können wir derzeit immer noch sehr günstig kaufen?

1) Russland

Russlands Wirtschaft ist relativ energie- und rohstofflastig. Deshalb hat sie unter den sinkenden Gas- und Rohölpreisen gelitten, was am Aktienmarkt zu einer günstigen Bewertung geführt hat. Er liegt hier bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,8 und einem Shiller-KGV (es hat den Gewinndurchschnitt der vergangenen zehn Jahre zur Basis) bei nur 5,9 (08.01.2021). Ein entsprechender Fonds könnte der HSBC MSCI Russia Capped ETF (WKN: A1JCM1) sein.

Im Vergleich dazu liegt der amerikanische Markt derzeit beispielsweise bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 3,8 und einem Shiller-KGV von 29,8 (08.01.2021). Was wird also wohl zukünftig passieren, wenn die langfristige Durchschnittsbewertung zwischen diesen beiden Extremen (Russland und USA) liegt? Sie werden beide zur Mitte zurückkehren, was für russische Aktien mehr Rendite als für den US-Markt bedeutet.

2) Polen

Polens Bruttoinlandsprodukt ist von 1990 bis 2019 von etwa 66 auf 592,4 Mrd. US-Dollar gewachsen. In der aktuellen Krise muss auch Polens Wirtschaft einen Rückschlag hinnehmen. Das Land hat sich jedoch langfristig hohe Ziele gesetzt und möchte beispielsweise bis 2040 Deutschlands Wirtschaftsleistung einholen.

Polen hat sich geschickt positioniert und profitiert einerseits von der Europäischen Union, hat aber seine eigene Währung Zloty beibehalten. Da er sehr viel schwächer als der Euro notiert, profitieren der Export und alle anderen Sektoren enorm. Ein Effekt, den wir beispielsweise in vielen anderen europäischen Ländern, die in eine Krise gerieten und den Euro als Währung führen, nicht beobachten können.

Polnische Aktien sind mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,8 und einem Shiller-KGV von 7,4 derzeit sehr günstig bewertet. Davon könnte beispielsweise der iShares MSCI Poland UCITS ETF (WKN: A1H5UP) profitieren.

3) Österreich

Viele Anleger besitzen DAX-ETFs und investieren in deutsche Aktien, aber wie wäre es einmal mit Aktien aus Österreich? Sie notieren derzeit mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,8 und einem Shiller-KGV von nur 10,4 ebenfalls immer noch zu einer sehr günstigen Bewertung (08.01.2021). Ein entsprechender ETF wäre beispielsweise der Xtrackers ATX UCITS ETF (WKN: DBX0KJ).

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten ETFs. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.

Motley Fool Deutschland 2021