Geopolitische Spannungen haben jüngst wieder zugenommen. Gleichzeitig steigt der Ölpreis. Besteht hier ein Zusammenhang? Sind anziehende Ölpreise ein Anzeichen dafür, dass der Markt eine Eskalation im Mittleren Osten erwartet? In unserem Chart der Woche betrachten wir die Angebots- und Nachfragedynamik. Dabei vergleichen wir die Differenz zwischen weltweiter physischer Nachfrage und Angebot für das schwarze Gold, wie sie vom US-Energieministerium veröffentlicht werden. Im Jahr 2014 begann das Ölangebot die Nachfrage zu übertreffen. Der Ölpreis reagierte mit einem Kursverfall von über 100 Dollar je Fass auf unter 30 Dollar. Seit rund einem Jahr hat sich das Bild hingegen gewendet: Jetzt übersteigt die Nachfrage das Angebot. Die Lagerbestände gehen zurück und der Ölpreis steigt wieder an. Daher scheint der Ölpreis auch ohne größere politische Eskalation gut unterstützt zu sein. Andererseits zeigen Positionierungsdaten, dass der Markt schon wieder auf einen höheren Ölpreis wettet. Außerdem zieht die Förderung in den USA wieder an. Diese Faktoren suggerieren, dass der Ölpreis nicht durch die Decke gehen sollte.

 

 

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