Nach jedem Konzert nehmen sich die Musiker die Zeit für die Fans und sind am seitlichen Rand der Bühne für alle Zuschauer für Fotos und Selfies verfügbar. So auch Sona Jobarteh. Sie war mir ihrer Vorstellung der Top-Act des ersten Tages. Songs, wie Jarabi und Mamamusso, die die charismatische und selbstbewußte Künstlerin auch international zum Superstar machten, bildeten den Höhepunkt des Eröffnungstages. Auf der Bühne wurde die Kora Spielerin Sona begleitet von der seit Jahren unveränderten Stammformation. Die Kora ist ein traditionelles Instrument aus Gambia. Im Interview nach der Vorstellung verrät Sie, dass Sie am Anfang ihrer Karriere von der Musikindustrie gerne als „Afrikanische” Version von Rhianna oder Madonna vereinnahmt worden wäre. „Ich habe bewußt die Kora als Instrument gewählt, obwohl ich erst mit 17 Jahren ernsthaft dies traditionelle Instrument zu studieren begonnen habe, Mein Bruder brachte mir vieles bei. Denn normalerweise wird die Tradition der Spielweise für die Kora innerhalb der Familie nur vom Vater, mündlich an den Sohn weitergegeben.” In der Famile von Sona gibt es seit Generationen Kora-Spieler. „Selbst das Wissen eine Kora zu bauen, wird nur in der Familie weitergegeben. Mein Cousin ist berühmter Kora-Bauer und so war es für mich ziemlich einfach ein Meisterinstrument zu bekommen. Das rote Tuch das während des Konzerts um das Instrument gebunden ist, ist auch ein Dankeschön an ihn, denn jeder Erbauer eines Instruments hat seine Signatur., die nur dem Spieler sichtbar ist. Als Referenz für alle sicht- bar,trage ich das rote Tuch um den Hals der Kora. Sona Jobarteh hat mit der Tradition gebrochen und wurde die erste Frau auf dem Instrument. Im Interview erscheint sie selbstbewußt. Auch mit diesem Bewußtsein der Verantwortung ihrer Ausnahmeerscheinung als Künstlerin, fördert sie junge Talente mit ihrem Projekt „GAMBIA” Academy. Gegründet wurde die Academy 2015, anfangs für 21 Schüler. Heute sind es viele mehr und Sona unterstützt und leitet das Projekt ehrgeizig So hat sie bei dem heutigen Konzert einen jungen Musiker mit auf der Bühne. Dieser genoß den tösenden Applaus des Publikums. „Kultur und Musik sind nur die Hilfsmittel; sie bedeuten nicht das Ende. Sie dienen als Katalysator für sozialen Wandel. Bildung ist der Schlüssel.” Das Projekt wird von Spenden und CD- Verkäufen finanziert. Mithilfe der Einnahmen aus internationalen Tourneen ist Sona nicht nur die führende Persönlichkeit der Academy, sondern ein Vorbild für ganz Afrika.

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